Ein zweites Gleis gibt es in Neckarhausen am Bahnhof bereits. Doch leider führt es nicht sehr weit. Foto: Schülke

Der zweigleisige Ausbau der Gäubahn zwischen Horb und Neckarhausen startet am Freitag, 29. Oktober. Dies teilt die Deutsche Bahn mit. Parteiübergreifend hatten Politiker in den vergangenen Jahren Druck gemacht, dass es möglichst bald zu diesem Ausbau kommt.

Horb - Die Bahn teilt mit: "Fahrgäste profitieren zukünftig von mehr Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene und damit einem stabileren Fahrplan auf der nicht nur für das Bahnland Baden-Württemberg wichtigen Verbindung Stuttgart-Singen-Zürich."

Im Fokus des Projekts stehen, so die Bahn, derzeit Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen: Die Bahn schafft entlang der Strecke geschützte Ersatzhabitate für Reptilien.

Viel Prominenz

Es wird laut Bahn ein Termin mit viel Prominenz. Peter Rosenberger, Oberbürgermeister der Stadt Horb a. N.ckar, Klaus Michael Rückert, Landrat des Landkreises Freudenstadt, Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Guido Wolf MdL, Vorsitzender des Interessenverbandes Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn und Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Baden–Württemberg, werden bei einem Pressetermin den Startschuss für den Ausbau Horb-Neckarhausen geben.

Mehrere Ausbauprojekte

Die Verdoppelung der Gleiskapazität zwischen Horb und Neckarhausen ist eine von mehreren Ausbauprojekten entlang der Strecke, die zu kürzeren Fahrzeiten und einer höheren Fahrplanflexibilität führen sollen.

Die bautechnischen Arbeiten vor Ort fänden dann ab Sommer 2022 statt.

Die Hauptverbindung von der Landeshauptstadt Richtung Schweiz war ursprünglich zweigleisig erbaut worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste jedoch eines der beiden Gleise als Reparationsleistung zurückgebaut werden.

Durch den zweigleisigen Streckenabschnitt zwischen Horb und Neckarhausen sollen sich künftig bessere Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten ergeben. Damit wird ein sogenannter Gleiswechselbetrieb ermöglicht. Bei einer Störung oder Sperrung können die Züge das Gleis in der Gegenrichtung mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Regelgleis befahren.

Neue Stellwerksanlagen

Wie der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel noch im Februar mitteilte, sollen parallel zum Streckenausbau die elektromechanischen Stellwerksanlagen von 1927 im Bahnhof Horb durch Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW) ersetzt werden. Dafür werde ein neues Modulgebäude errichtet. Für die Technik werden im Bahnhof Horb neue Kabelquerungen und Signale gebraucht sowie die veralteten Weichenheizungen modernisiert.

Auch müssen die Ein- und Ausfahrweichen in Horb und Neckarhausen an die neuen Erfordernisse angepasst werden. Bei Ihlingen und Dettingen werden zudem zwei Lärmschutzwände, vier Stützbauwerke und zwei bestehende Stützwände neu errichtet. Außerdem ist notwendig, die Straßenüberführungen der Bundesstraße B 14 sowie der Kreisstraße K 4751 an die neuen Gegebenheiten anzupassen, teilte Fuchtel mit.