Klaus Mack (rechts) darf bei Michael Keßler im Mähdrescher mitfahren. Foto: Büro Mack

Der CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus Mack begleitet Nebenerwerbslandwirt Michael Keßler in Horb beim Mähdreschen.

Es ist der Traum vieler kleiner Jungs: Einmal mit dem Mähdrescher fahren. Auch Männer im Erwachsenenalter bekommen leuchtende Augen beim Anblick der großen Maschine.

 

So nutzt der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, die Gelegenheit, auf den Rapsfeldern von Nebenerwerbslandwirt Michael Keßler in Horb im Führerhaus Platz zunehmen. Der Erntehelfer aus der Politik ist gern willkommen.

Es muss zügig gehen, die nächsten Gewitter sind bereits vorhergesagt. Kommt ein Starkregen oder womöglich Hagel, bleibt von der Ernte und damit von der Arbeit eines ganzen Jahres wenig übrig. „Das zeigt, wie stark Landwirte bei ihrem Tun in der Natur von der Natur abhängig sind. Angesichts des Klimawandels steigen die Risiken, ertragreich zu wirtschaften. Und am Ende geht es auch um die Sicherung unserer Lebensmittel“, sagt Mack.

Rechnerisch ernährt ein Landwirt heute 134 Personen - fast doppelt so viele wie noch im Jahr 1990. „Wir müssen die Leistungen unserer Landwirte mehr würdigen. Sie brauchen gute Rahmenbedingungen und eine faire Entlohnung“, sagt der Abgeordnete.

„Maßnahmen gehen nicht weit genug“

Die Ampelregierung hat vor der parlamentarischen Sommerpause noch ihr Agrarpaket im Bundestag durchgeboxt. „Es sollte der Landwirtschaft Erleichterungen bringen, doch wirkliche Erleichterung merke ich bei unseren Bauern nicht. Die Maßnahmen gehen nicht weit genug“, sagt Mack. So machen seiner Meinung nach die steuerlichen Entlastungen einen Bruchteil davon aus, was zugleich an Mehrbelastungen auf die Betriebe zukommt.

Allein die Streichung der Agrardieselsubvention führt zu Belastungen der Landwirte in Höhe von 440 Millionen Euro, rechnen Experten laut Mack vor. Kritik gebe es auch am schleppenden Bürokratieabbau. Von den 194 Vorschlägen aus den Bundesländern wurde nur eine Handvoll umgesetzt, wie es in einer Pressemitteilung aus Macks Büro heißt.

Gleichzeitig plane die Bundesregierung nationale Verschärfungen beim Dünge- und beim Tierschutzgesetz, die erneut Belastungen von rund einer Milliarde Euro bringen werden, wie es weiter heißt. „Die Zukunftssorgen bei den Betrieben bleiben verständlicherweise groß. Die Lage ist kritisch, der Druck steigt“, sagt Mack.

„Der Frust bei den Bauern sitzt tief“

Keßler kann die Stimmung unter den Landwirten nur bestätigen. „Der Frust bei den Bauern sitzt tief. Jede neue Verordnung führt zu weiteren Belastungen - personell und finanziell. Und das Ärgerliche: Da wird vom Schreibtisch aus etwas entschieden, was komplett praxisfern ist. Es fehlt eine echte Würdigung unserer Berufserfahrung und unseres Wissens“, sagt Keßler.