Jäger und Landwirte freuen sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Foto: Zeger

Diese Zahlen sprechen für sich: Bei 14 Drohneneinsätzen haben Landwirte und Jäger in Zimmern gemeinsam 16 Rehkitze aus dem hohen Gras gerettet.

Zimmern o. R - "Wir sind alle sehr zufrieden", sagt Kreisjägermeister Otmar Riedmüller. Er hatte die Drohnenpiloten, Jäger, Helfer und Landwirte an die Schutzhütte in Stetten eingeladen, um zur Rehkitz-Rettungsaktion ein Resümee zu ziehen, die dieses Jahr zum ersten Mal mithilfe einer Drohne durchgeführt wurde. Die Teamarbeit zwischen dem Ortsbauernverband und den hiesigen Jägern sei in der Region in dieser Form einmalig, so Riedmüller. Die Natur- und Tierschützer haben die Drohne gemeinsam mit der Gemeinde angeschafft und finanziert.

Viel Zeit und Arbeit

Die Ausführungen des Kreisjägermeisters lassen erahnen, wie viel Zeit und Arbeit in dieser Tierschutz-Aktion stecken: Die Landwirte melden den Jägern, wann und wo sie mähen. Dann werden die Drohnenteams verständigt. In Zimmern gibt es vier davon. Die Rettungsaktionen starten dann gegen fünf Uhr morgens. Die Drohne, die über eine eingebaute Wärmebildkamera verfügt, fliegt die Wiese ab, Jäger stehen parat und tragen das Kitz behutsam beiseite. Dann kann der Landwirt mit dem Mähen der Wiese starten.

Alles super gelaufen

Dieses Zusammenspiel sei "super gelaufen", bestätigt der Vorsitzende des Ortsbauernverbands, Michael Aulich. Insgesamt dauerte die Kitzrettung drei Wochen – exakt in der Zeit, in der die Rehgeiß ihre Jungen zu Welt bringt.

Anerkennung für dieses Engagement gab es übrigens auch von Bürgermeisterin Carmen Merz. Sie ließ sich die Funktion der Drohne und die Hintergründe der Aktion genau erläutern. Von den 16 gefundenen Jungtieren (sieben in Zimmern, sieben in Stetten und zwei in Flözlingen) wurden fünf mit Ohrmarken versehen.

Diese Rehwildmarkierung soll Langzeitdaten zur Ökologie in Baden-Württemberg liefern. Das Projekt wird von der Wildforschungsstelle in Aulendorf durchgeführt.