Stefan Walther (von links) referierte auf Einladung der beiden BLHV-Ortsverbandsvorsitzenden Ronny Schlenker und Frank Müller über wichtige landwirtschaftliche Themen. Foto: Albert Bantle

Stefan Walther verweist bei Treffen der Landwirte im Mönchhof bei Buchenberg auf die wichtige Rolle der Kulturlandschaften.

Als Gast des Gemeindeverbands Königsfeld des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) referierte der Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Schwarzwald-Baar-Kreis, Stefan Walther, im Mönchhof in Buchenberg über die Biotopverbundplanung im Kreis, die Landschaftspflegerichtline (LPR), die Weidetierhaltung und der damit verbundenen CO₂-Bindung sowie den Herdenschutz.

 

Der ursprünglich aus dem Forstbereich stammende Walther machte deutlich, dass der LEV kein Naturschutzverband und auch kein landwirtschaftlicher Verband ist. Was die Biotopverbundplanung betrifft, zeichne sich ab, dass die bereitgestellten Mittel gekürzt werden. Im Kreis habe bislang erst Unterkirnach die Planung erstellt. Viele andere Gemeinden fänden keine Planer oder erhalten überteuerte Angebote.

Wolfsprävention im Blick

Ausführlich erläuterte Walther den Sinn und Zweck der Verbundplanung und wies auf die Freiwilligkeit hin. Im Kern gehe es darum, Biotope zu vernetzen. Was den Herdenschutz anbelangt, erläuterte Walther den Bereich der Wolfsprävention und neu die Förderung im Bereich der Rinder. Er wies darauf hin, dass für die Beratung Denise Homburger vom LEV und für das Antragsverfahren Rainer Gabele von der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts zuständig sei.

Die Weidetierhaltung und die damit verbundene CO₂-Bindung werde heiß diskutiert. Es sei eine „falsche Aussage“, dass Weide-Rinderhaltung klimaschädlich sei. Die naturnahe Beweidung sei Zeichen einer modernen, multifunktionalen Landwirtschaft und die Bewirtschaftung von extensivem Grünland mit Weidetieren ein Schlüssel zu der wichtigen Offenhaltung der Flächen, dem Erhalt von Grünland-Lebensraumtypen sowie gegen das Insektensterben, zur Erhaltung touristisch wichtiger Kulturlandschaften und zur Erhöhung der CO₂-Speicherfähigkeit. Ein großes Thema bleibe der Klimawandel. Für Walther ist klar: „Den Naturschutz kann man nicht ohne Weidetiere regeln.“ Es sei wichtig, bäuerliche Strukturen zu erhalten, und das funktioniere nur, wenn die Betriebe von der Landwirtschaft leben können, und auch nur dann werde es genügend Betriebsnachfolger geben.

Fülle von Informationen aus der Agrarpolitik

Die Königsfelder BLHV-Vorsitzenden Ronny Schlenker und Frank Müller dankten Walther für die fundierten Ausführungen und Clemens Hug vom BLHV-Kreisvorstandsteam, der die Versammlung mit eine Fülle von Informationen aus der Agrarpolitik bereicherte.