Refugio VS kümmert sich um Geflüchtete, die durch ihre schrecklichen Erfahrungen unter psychischen Problemen leiden.   Symbolfoto: Refugio VS Foto: Schwarzwälder Bote

Landtagswahl: Nicola Schurr informiert sich bei Refugio

Wie das Psychosoziale Zentrum für Geflüchtete, Refugio VS, arbeitet und welche Themen dessen Geschäftsführerin Astrid Sterzel besonders am Herzen liegen, erfuhr SPD-Landtagskandidat Nicola Schurr bei seinem Besuch vor Ort.

VS-Villingen. Einen Hafen der humanitären Sicherheit hat der SPD-Landtagskandidat Nicola Schurr in seinem Wahlkreis besucht und sich informiert, wie es um die wichtige Arbeit des Psychosozialen Zentrums für traumatisierte Geflüchtete, Refugio VS, in Villingen steht.

Hier können Menschen mit Traumata und anderen schwerwiegenden psychischen Erkrankungen aufgrund ihrer schrecklichen Erlebnisse endlich den langersehnten Anker werfen und sich bei dem professionellen Team von Refugio VS fallen lassen, Sicherheit spüren und Hilfsbereitschaft erfahren, so Schurr. Durch Hauptamtliche in Psychotherapie, Sozial- und Integrationsarbeit, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sowie freie Mitarbeitende in der Sprachmittlung und ehrenamtliche Helferinnen sei hier ein großartiges Team entstanden, das eine hervorragende Arbeit für ihre Klientinnen leiste, teilt Schurr mit.

"Das Ziel ist immer, jeder Klientin das zu bieten, was sie aus psychotherapeutischer, sozialer und asylrelevanter Perspektive benötigt. Das gelingt nur, wenn man wie ein gut aufeinander abgestimmtes Uhrwerk funktioniert", erklärte Geschäftsführerin Astrid Sterzel.

Die Arbeitssuche oder Wohnungssuche sei ein weiterer, wichtiger Teil der Integration. Auch gehe es um die Eingliederung in soziale Strukturen und Vermittlung in die Gemeinschaft vor Ort. Sei es über eine Vereinsmitgliedschaft im Sportverein, über das Schaffen von Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten oder das Mitmachen am Villinger Kinderumzug an der Fasnet. Refugio VS habe das Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe.

Eingesetzt für Flüchtlinge aus Griechenland

Refugio VS habe sich auch stark gemacht für eine Aufnahme von erkrankten Kindern aus den Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln in Villingen-Schwenningen und sofort Kapazitäten für deren Behandlung angeboten. "Auch wenn derzeit völlig unklar ist, ob und wie viele dieser Kinder in unsere Region kommen, bleibt das Angebot von Refugio VS bestehen, diese traumatisierten Kinder zu behandeln", informierte Astrid Sterzel.

Schurr ist von der Leistung des Teams begeistert. Es ist ihm wichtig, dass diese Einrichtung gerade auch hier vor Ort weiter Bestand hat. Indes erklärt die Geschäftsführerin, dass die Finanzierung ein dauerhaftes Problem sei, da man nicht zur Regelversorgung zähle, sondern die Finanzierung vollständig über Projektmittel, freiwillige Leistungen und Spenden gesichert werden müssten. Diese Gelder müssten jährlich neu und sehr aufwendig beantragt werden, seien zumeist auf ein Jahr begrenzt und seien gerade in Krisenzeiten die ersten, die gekürzt werden. Auch die Mittel des Landes oder des Schwarzwald-Baar-Kreises, die Refugio VS erhält, seien immer befristet und nunmehr von Kürzungen betroffen.