Andreas Junt will ein Landrat für alle sein. Deshalb wählt er für die Bekanntgabe seiner Kandidatur die Mitte des Kreises. Foto: Helga Michel

Nun macht er es offiziell: Der Vizepräsident der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg, Andreas Junt, tritt bei der Landratswahl in Freudenstadt Ende Juli an.

Andreas Junt (43) geht bei der offizielle Bekanntgabe seiner Kandidatur für die Landratswahl am 28. Juli einen ungewöhnlichen Weg: ein Pressegespräch als kleiner Spaziergang in der Mitte des Kreises. Der Treffpunkt: ein Parkplatz zwischen Schopfloch und Oberiflingen.

 

Den Ort hat Junt, der überparteilich antritt, ganz bewusst gewählt: 200 Meter von der Gemarkungsgrenze von Horb entfernt – mit Blick auf Freudenstadt. Diese beiden Teile zusammenzubringen, das sieht er als eine zentrale Aufgabe des Landrats. Denn alte Spannungen würden gerade wieder hochkommen, auch wegen der drohenden Schließung der geriatrischen Reha in Horb.

Der Spaziergang, in dessen Verlauf sich Blicke auf weitere Kommunen ergeben, hat für Junt aber noch mehr Symbolkraft, er zeige städtische Bereiche ebenso wie ländliche, stehe damit auch als Symbol dafür, dass es ihm wichtig sei, den Bürgern nahe zu sein, und als Symbol für einen innovativen Ansatz seiner Bewerbung.

Gespräche mit Fraktionen

„Es gibt kaum eine Landratswahl, bei der die Bürger mitgenommen werden“, sagt Junt. Ihm sei es wichtig zu zeigen, dass er ein Landrat für alle Bürger sein wolle. Schon zwei Tage, nachdem Amtsinhaber Klaus Michael Rückert seinen Rückzug angekündigt hatte, seien seine Frau Stefanie, die als Heilerziehungspflegerin arbeitet, und er sich einig gewesen, dass er für eine eventuelle Bewerbung in die Gespräche geht, sagt Junt. Inzwischen hat er mit allen Fraktion, außer der CDU, die mit Bürgermeister Michael Ruf ihren eigenen Kandidaten hat, und der AfD Gespräche geführt. Weitere sollen folgen. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit, „seinen Landkreis“ aktiv mitzugestalten, er wisse aber auch um die große Herausforderung, so der Diplom-Verwaltungswirt.

Junt, der aus Böffingen stammt, wo er auch lebt, sieht sich dafür gut aufgestellt. Achteinhalb Jahre – bis November 2024 und damit bis zu seinem Wechsel an die Gemeindeprüfungsanstalt – war er Leiter der Stabstelle Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt des Kreises. Er kenne die Kommunen, den Landkreis und das Landratsamt sehr gut, sei durch die Rechnungsprüfung in allen Themen.

„Der neue Landrat wird ab 1. Oktober Vollgas geben müssen“, stellt Junt fest. Denn er habe den Haushalt 2026 vor der Brust. Der Kreis müsse wirtschaftlich einsparen. Als Stichworte nennt Junt Effektivität, Effizienz und das Priorisieren. Vor allem in Sachen Finanzen will er die Mitarbeiter mitnehmen: mit einer Personalversammlung, einem Finanz- und einem Zukunftsworkshop.

Die Schwerpunktthemen

Neben einer starken Wirtschaft und gesunden Kommunalfinanzen hat sich Junt als Schwerpunktthemen ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen und die Modernisierung der Verwaltung auf die Fahnen geschrieben. „Vor allem brauchen wir aber eine Aufbruchstimmung“, ist Junt überzeugt.

Ziel des Spaziergangs ist ein kleiner Stehtisch unweit des Schmalz-Windrads, auch das ist für Junt ein Symbol – für die Innovationskraft der Unternehmen im Landkreis. Wenige Schritte vom Ziel entfernt warten seine Frau Stefanie und die drei Kinder: Lukas (17), Michelle (15) und Tamara (13). „Ich stehe hinter meinem Mann“, sagt seine Frau. Und seine Tochter Michelle stellt fest: „Ich bin überzeugt, dass mein Vater ein guter Landrat wird, wenn er gewählt wird.“

Junt nimmt also auch seine Familie mit. Die Bürger mitnehmen, dafür nutzt er die Sozialen Medien, bei Facebook unter https://www.facebook.com/andy.ju.988, bei Instagram unter https://www.instagram.com/andreasjunt/ .