Das Pfarrhaus in Oberschopfheim wird wieder zur Erstunterbringung für Geflüchtete. Seit dem 1. Februar ist das Landratsratsamt Mieterin.
Oberschopfheim. Das Gelände rund um das Pfarrhaus in Oberschopfheim ist herausgeputzt. Alle Hecken und Sträucher sind zurück geschnitten. Seit dem 1. Februar 2022 ist das Pfarrhaus wieder neu an das Landratsamt vermietet. Das Amt für Migration wird in den kommenden Tagen Geflüchtete in der Erstunterbringung vermitteln.
"Das Landratsamt hat wieder bei uns angefragt", erklärt Pfarrer Steffen Jelic auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Nur zu gern habe der Pfarrer und mit ihm der Stiftungsrat der Katholischen Kirchengemeinde zugesagt und den Mietvertrag unterzeichnet. Einerseits gewähre die Kirchengemeinde gern Menschen in Not Unterschlupf, andererseits sei ein Haus nur solange gut, wie es auch durch Menschen genutzt und darin gelebt wird. Die Genehmigung über die Erzdiözese Freiburg zur weiteren Vermietung liegt ebenfalls vor.
"Es ist gut, dass das Haus wieder bewohnt wird", stellt Pfarrer Jelic im Gespräch mit der Lahrer Zeitung fest. Seit Oktober 2019 hat es nahezu zweieinhalb Jahre leer gestanden, nachdem die Gemeinde Friesenheim das Haus für die Anschlussunterbringung von Geflüchteten gekündigt hatte. Zuvor war das Pfarrhaus über das Landratsamt von Dezember 2015 bis Oktober 2017 offiziell angemietet worden. Nachdem in Friesenheim "Am Bahnhof" die Gemeinschaftsunterkunft bezugsfertig geworden war, sollten die Geflüchteten aus Oberschopfheim dorthin umziehen. In der Zwischenzeit waren die Menschen allerdings so gut in Oberschopfheim integriert und durch viele Ehrenamtliche begleitet, dass die Gemeinde für die verbliebenen Menschen eine Anschlussunterbringung gewährleistete. Im Laufe der Zeit fanden die verbliebenen Bewohner eigenen Wohnraum zur Miete oder sind auch in den neuen Sozialwohnungsbau in Schuttern gezogen.
"Man merkt, wenn niemand in einem Gebäude lebt", weiß Pfarrer Jelic. Die Pflanzen würden wuchern, Kosten entstünden für den Unterhalt und das Gebäude leide, wenn niemand drin lebe. Allein der Kahlschlag einmal im Jahr auf dem riesigen Gelände über eine beauftragte Firma koste 3000 bis 4000 Euro. Dankbar ist Pfarrer Jelic, dass sich Hubert Mussler und Hildegard Gnädig zusammen mit dem Gemeindeteam regelmäßig kümmerten.
Jetzt übernehme das Landratsamt die Aufgabe für das Gelände mit Garten und die Kirchengemeinde kümmere sich um den Aufgang sowie um das Pfarrbüro, das sich ebenfalls noch im Erdgeschoss des Gebäudes befinde. Hier stehe ein separater Zugang zur Verfügung.
Im Jahr 1966/67 wurde das alte Pfarrhaus an Ort und Stelle abgerissen und 1968 neu erbaut. Das erste Pfarrhaus an dieser Stelle stammte aus dem Jahr 1750 und war im gleichen Stil gehalten wie das heutige Pfarrhaus von Friesenheim. Das ursprüngliche Pfarrhaus gehörte zum Kloster Schuttern. Abt Carolus Vogler ließ das Gebäude errichten. Von da an war es Wohnsitz der Oberschopfheimer Geistlichen. Zuletzt wurde das Haus bis 2013 von Pfarrer Felix Baumann, Kooperator der Kirchengemeinde bewohnt. Von 2013 bis 2015 hat es leer gestanden. Im Dezember 2015 sind Geflüchtete in der Erstunterbringung eingezogen. Zuletzt erhielt das Gebäude im Jahr 2011 einen neuen Anstrich sowie neue Fenster.
Geschichte
Im Jahr 1966/67 wurde das alte Pfarrhaus an Ort und Stelle abgerissen und 1968 neu erbaut. Das erste Pfarrhaus an dieser Stelle stammte aus dem Jahr 1750 und war im gleichen Stil gehalten wie das heutige Pfarrhaus von Friesenheim. Das ursprüngliche Pfarrhaus gehörte zum Kloster Schuttern. Abt Carolus Vogler ließ das Gebäude errichten. Von da an war es Wohnsitz der Oberschopfheimer Geistlichen. Zuletzt wurde das Haus bis 2013 von Pfarrer Felix Baumann, Kooperator der Kirchengemeinde bewohnt. Von 2013 bis 2015 hat es leer gestanden. Im Dezember 2015 sind Geflüchtete in der Erstunterbringung eingezogen. Zuletzt erhielt das Gebäude im Jahr 2011 einen neuen Anstrich sowie neue Fenster.