Lässt sich der Borkenkäfer auf Bäumen nieder, gibt es bestimmte Anzeichen dafür. Das Landratsamt Calw erklärt, worauf Waldbesitzer achten müssen. Und was sie gegen die Tiere tun können.
Waldbesitzern drohen bei einem Borkenkäferbefall hohe Verluste. Umso wichtiger ist es, Bekämpfungsmaßnahmen zu kennen und Empfehlungen zur Prävention einzuhalten.
Das Landratsamt Calw hat unserer Redaktion auf Anfrage Auskunft zur aktuellen Lage gegeben und erklärt, was gegen Buchdrucker, Kupferstecher und Co. hilft.
Befall erkennen
„Derzeit ist im Wald im Landkreis Calw nur vereinzelt Borkenkäferbefall festzustellen“, erklärte Mara Müssle, Pressesprecherin im Landratsamt Calw, vor einigen Tagen.
Doch wie lässt sich ein Befall überhaupt erkennen? Mögliche Ankündigungen sind nach Angaben von Müssle „braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation“ sowie „Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz“ und schließlich „helle Flecken, sogenannte „Spiegel“ auf der Rinde.
Letztere entstehen durch Spechte, die bei der Suche nach den Larven der Tiere auf die Bäume einhacken – wodurch wiederum größere Rindenstücke abfallen und das helle Splintholz sichtbar wird“. Charakteristische Fraßbilder unter der Rinde, Rötungen, und abfallende grüne oder rote Nadeln deuten außerdem auf einen Befall hin.
Maßnahmen ergreifen
Wenn Waldbesitzer den Borkenkäfer in ihren Bäumen feststellen, sollten nach Auskunft des Landratsamtes folgende Schritte eingeleitet werden: den Baum fällen und wegbringen.
Sichere Orte für die Lagerung können Sägewerke oder reine Laubwälder sein, so Müssle. Wichtig: den befallenen Baum im besten Fall 1000, mindestens jedoch 500 Meter vom Wald entfernen.
Sind die Käfer noch nicht ausgebildet, können Waldbesitzer den Baum auch an Ort und Stelle entrinden oder hacken. Schließlich sind in Ausnahmefällen auch Pflanzenschutzmittel zulässig – sofern diese zugelassen sind.
Regelmäßig kontrollieren
Grundsätzlich haben Bäume einen hauseigenen Schutz, um sich gegen die Käfer zu wehren: Sie „ertränken“ sie, so Müssle. Das passiere durch Harzfluss, wofür es allerdings weder zu warm noch zu trocken sein darf.
Was Besitzer selbst tun sollten, darauf antwortet Müssle wie folgt: „Die Waldbesitzer müssen mit Beginn des Frühjahrs in regelmäßigen Abständen – je nach Witterung, in der Regel in zweiwöchigem Abstand – insbesondere ihre Fichtenbestände im Wald auf Borkenkäferbefall kontrollieren .“
Gefährdet seien vor allem Bereiche, in denen es im Vorjahr einen Befall gegeben habe, Bereiche in südexponierter Lagen und an aufgerissenen Bestandsrändern.