Im Klinikum Balingen könnten mehr als 200 Arbeitsplätze für die Mitarbeiter des Landratsamts entstehen. Foto:  

Der Landkreis besitzt und mietet zahlreiche Immobilien. Das soll sich ändern: Die Behörde will Arbeitsplätze an weniger Standorten konzentrieren. Welche Auswirkungen hat das?

Wer Eigentümer einer Immobilie ist, weiß wie aufwendig die Pflege des Gebäudes sein kann. Das gilt auch für öffentliche Institutionen. Das Landratsamt des Zollernalbkreises will den Aufwand reduzieren und hat stellt eine „Zentralisierungsstrategie Verwaltung“ zur Diskussion. Diese Vorhaben betreffen auch Immobilien des Kreises in den Bereichen Albstadt, Balingen und Hechingen in jeweils verschiedenem Umfang. Wir stellen die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema zusammen:

 

Worum geht es bei der Zentralisierungsstrategie?

Weniger Immobilien – das ist das Ziel dieser Strategie. Die Kreisverwaltung alleine nutzt 15 Bürogebäude, zehn davon befinden sich im Eigentum des Landkreises. Das berichtet das Landratsamt in einer Sitzungsvorlage, die unserer Redaktion vorliegt. Diese sollte ursprünglich am Montag, nun aber im Dezember besprochen werden. Hinzu kommen demnach weitere Gebäude der Straßenmeistereien, Schulen, vorläufigen Unterbringungen und Deponien. Die Anzahl der Gebäude soll mit der Zentralisierungsstrategie reduziert werden.

Das bestehende Konzept funktioniert, warum soll es geändert werden?

Zum einen, weil viele Gebäude, die dem Kreis gehören, aus den 1980er-Jahren und deshalb sanierungsbedürftig sind. Teilweise wurden ehemalige Wohngebäude umfunktioniert und es bestehend teils befristete Mietverhältnisse.

Zum anderen rückt die Nachnutzung der Klinikstandorte Albstadt und Balingen in den Fokus der Überlegungen. Das Motto der Strategie: wenige große Standorte statt viele kleine. In Albstadt soll der Gebäudebestand auf drei reduziert werden (bisher sieben), in Balingen auf vier (bisher neun) und in Hechingen auf zwei (bisher vier).

Was ist für den Mittelbereich Albstadt im Gespräch?

Als zentrales Bürogebäude mit Parkhaus ist die „Gesundheitsakademie“ im Gespräch. Die übrigen Gebäude auf dem Klinikgelände sind „baulich und funktional eher ungeeignet für die Büronutzung“. 60 Arbeitsplätze könnten dort zentralisiert werden. Komplett verzichtet werden soll dagegen auf den Standort (Forstamt) in Meßstetten an der Geißbühlstraße. Das Gebäude ist baulich zwar top in Schuss, aber sehr weit von der übrigen Kreisverwaltung entfernt, heißt es in der Begründung.

Wie geht es in Hechingen mit dem Zentrum am Fürstengarten weiter?

Dieses bleibt erhalten. Die bisherige Außenstelle des Jugendamts in der Herrenackerstraße könnte dorthin verlegt werden. Einen weiteren Standort gibt es mit der KfZ-Zulassungsstelle bisher in der Heiligkreuzstraße.

Die Sitzungsvorlage empfiehlt, diesen Standort aufgrund des „baulichen Zuschnitts und Zustands“ nicht weiter zu nutzen. Das muss aber nicht bedeuten, dass Hechingen die Zulassungsstelle komplett verliert – ein Votum des Kreistags dazu steht nach wie vor aus.

Wie könnte es am größten Standort Balingen weitergehen?

Dort rücken gleich mehrere große Gebäude in den Fokus. Es könnte, so ist es im Gespräch, das Klinikum umgebaut werden. 240 Arbeitsplätze könnten dort entstehen. Für die Sanierung der bestehenden Zentrale des Landratsamts (Hirschbergstraße) stehen Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro im Raum. Das Landratsamt bringt darüber hinaus die Sanierung des Standorts an der Robert-Wahl-Straße ab 2026 ins Gespräch. Kleinere Standorte in Balingen sollen geschlossen werden, so der Vorschlag.

Sitzung des Kreistags

Termin
Die nächste Sitzung des Kreistags findet am Montag, 20. Oktober, von 18 Uhr an im Sitzungssaal des Landratsamts in Balingen statt (Hirschbergstraße 29). Die Vorlage zur Zentralisierungsstrategie liegt unserer Redaktion vor, wurde jedoch verschoben auf Dezember. In der Sitzung bringt die Verwaltung den Haushaltsplan für das Jahr 2026 ein und es wird unter anderem ein neuer Naturschutzbeauftragter bestellt.