Die Tourismusbeauftragte des Landkreises Monika Krämer zusammen mit dem neu gewählten Landrat Andreas Jung im Landkreis-Pavillon auf der Gartenschau Tal X. Foto: Carolin Schöffler

Eine 270-Grad-Erlebnisreise, Kekse mit Schwarzwald-Marie-Aufdruck und Beamte, geschult in Gastfreundlichkeit: So präsentierte sich der Landkreis Freudenstadt auf der Gartenschau Tal X.

Die Gartenschau Freudenstadt und Baiersbronn neigt sich dem Ende zu. Bevor sie am Sonntag, 12. Oktober, endet, nutzte der neu gewählte Landrat Andreas Junt die letzten Tage und blickte noch einmal zurück, wie sich der Landkreis in dieser Zeit im Tal X präsentiert hat.

 

Im Landkreis-Pavillon im Gartendorf Tal X fanden sowohl eine Kunstausstellung, die Umwelttage als auch Selbsthilfegruppen statt. Auch das Büchereinetzwerk und die Landfrauen nutzten die Räumlichkeiten.

Das Highlight der kleinen Besucher sei laut Junt klar die Kugelbahn gewesen. Aber auch die Keksdruckmaschine sei gut angekommen. Hier konnten sich Besucher Kekse mit verschiedenen Motiven bedrucken lassen. Wer keine der schnell ausverkauften Playmobil Schwarzwald Marien ergatterte, konnte sich hier immerhin eine in Keksform sichern.

270-Grad-Erlebnisreise

Das eigentliche Highlight sei jedoch die Installation in der Halle gewesen. Hier konnten Besucher in einer 270-Grad-Projektion den Schwarzwald im Verlauf der vier Jahreszeiten erleben. Inszeniert mit moderner Multi-Media-Technik in Verbindung mit Musik sollte die Installation den Schwarzwald lebendig und spürbar machen und gleichzeitig als Ruhepunkt dienen.

Die Idee für die Installation stammte von der Tourismusbeauftragten des Landkreises Monika Krämer und dem damaligen Landrat Klaus Michael Rückert. Krämer habe sich dabei von Monets Garten und dem Modern Museum of Arts in New York inspirieren lassen.

Beamte wurden in Gastfreundlichkeit geschult

Laut Junt wolle der Landkreis mit der Installation zeigen: Wir liegen vielleicht in der Provinz, sind deshalb aber keineswegs provinziell. Auch sollen die Bürger ihre Heimat nochmal ganz neu kennenlernen, erklärt Krämer: „Kommen sie rein. Hier sehen sie den Schwarzwald wie noch nie“ – ein Satz der sitzt.

Von außen sei schließlich nicht ersichtlich, was sich in der Halle versteckt. Die generellen Vorbehalte Beamten gegenüber seien dabei auch nicht gerade förderlich. Daher wurden 50 Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen des Landratamtes speziell für den Einsatz im Tal X geschult.

Die Beamten hätten so zeigen können, dass sowohl der Landkreis als auch Beamte überraschend gastfreundlich sind. Gleichzeitig sei den Besuchern so mal ein Einblick in die „Blackbox“ des Landratsamtes gewährt worden.

Halle wird recycelt

Mit dem Ende der Gartenschau am Sonntag verschwindet dann auch die Halle aus dem Tal. Sie wird dann einen Meter höher gelegt, bekommt einen festen Betonboden und dient künftig als Fahrzeughalle für den Abfallwirtschaftsbetrieb an der Entsorgungsanlage Bengelbruck in Freudenstadt.

Auch die Landkreisstühle sollen weiter verwendet werden. Der ehemalige Landrat Klaus Michael Rückert hätte sich bereits einen für seinen Garten gesichert.

Insgesamt 220 000 Besucher

An guten Tagen habe der Landkreis um die 2000 Besucher in der Halle begrüßen dürfen. Insgesamt hätten rund 220 000 und damit fast die Hälfte aller Gartenschaubesucher die Installation besucht – darunter laut Krämer auch einige „Mehrfachtäter“.

Mit 310 000 Euro Kosten für den Landkreis sei die Gartenschau unwesentlich teurer gewesen als die in Balingen – dafür aber zehn mal besser, so Krämers Fazit.