Ein Mitarbeiter der Firma Elektro Eichkorn (Zweiter von links) erläutert das Lager der Firma. Es hören (von links) Michael Eichkorn, Bürgermeister Michael Schmitt, Landrat Sven Hinterseh und Gemeinderat Thomas Huber zu. Foto: Hella Schimkat

Beim Gemeindebesuch des Landrats in Brigachtal wurden viele Themen angesprochen. Unter anderem ging es um ein geplantes Gewerbegebiet und Sozialaufgaben. Beim Besuch der Firma Eichkorn gab es einen ungewöhnlichen Materialschrank zu sehen.

Landrat Sven Hinterseh besuchte die Gemeinde Brigachtal, neben Bürgermeister Michael Schmitt und der Verwaltungsspitze waren neun Gemeinderäte der Einladung ins Rathaus gefolgt.

 

Schmitt erklärte, in Brigachtal könne man gut wohnen, die Infrastruktur stimme. Die Gemeinde habe viel Geld in die Hand genommen für die neue Dorfmitte in Überauchen, eine neue Kindertagesstätte, auch über Personalmangel in Kitas und Schule könne man sich nicht beklagen – aber: „Sind die Sozialaufgaben noch leistbar?“, fragte er den Landrat.

„Wir müssen dankbar sein für die Demokratie, die wir haben“, so Landrat Sven Hinterseh, allerdings sei die Demokratie etwas unter Druck geraten. „Ich habe großen Respekt vor dem Ehrenamt und bin der Meinung, dass diejenigen, die sich immer laut zu Wort melden, gerne auch Verantwortung übernehmen dürfen“, unterstrich er.

Die Kosten steigen kontinuierlich

Man stoße schnell an seine Grenzen, wenn der Bund neue Gesetze erlasse, die in den Kommunen umgesetzt werden sollen: „Das bereitet mir große Sorgen, denn die Kosten steigen kontinuierlich“, so der Landrat. „Wir müssen hier mit allen Projekten priorisieren, der Bund macht das nicht“, sprach er klare Worte.

Geflüchtete schnell in Arbeit bringen

Josef Vogt fordere, man müsse die geflüchteten Menschen so schnell wie möglich in Arbeit bringen. Albrecht Sieber bemängelte, dass es in Württemberg anscheinend mit dem Straßenbau klappe, in Baden dagegen nicht.

„Seit 16 Jahren bekommt ihr kein Gewerbegebiet hin, jetzt noch nicht mal ein abgespecktes, wir erschließen das über den Kreisverkehr mit 16 000 Fahrzeugen, direkt im Ort und am Betreuten Wohnen vorbei“, zeigte sich Sieber aufgebracht. „Sie müssen klar sagen, was Sie wollen, aber je größer Ihre Wünsche sind, desto weniger werdet ihr die Realisierung erleben“, antwortete Vogt.

Seit Jahren im Planungsstadium

Auch habe er den Eindruck, dass die Brigachtaler nicht alle mit dieser Lösung einverstanden seien. Natürlich gebe es, wie überall, auch Gegner, „aber wir kommen seit Jahren aus dem Planungsstadium nicht heraus“, bemängelte Josef Vogt.

Bei dem anschließenden Besuch bei der Firma Elektro Eichkorn, zeigte sich der Landrat stark beeindruckt, was Heiner Eichkorn vor Jahren aus dieser Firma gemacht hat. Michael Eichkorn erklärte, dass Heiner Eichkorn mit einem Mann begonnen habe, jetzt habe die Firma mehr als 50 Mitarbeiter. Das sei nur möglich, da man sich selbst weiter entwickle, mit der Zeit gehe, die Technik und Organisation verbessere und auf den neuesten Stand bringe. „Wir bilden sehr viele Mitarbeiter aus, ob aus der Ukraine oder anderen Ländern. Wir müssen auf kleinstem Raum den höchsten Stand erreichen“, berichtete er.

Schrank registriert selbst, was entnommen wird

Begeistert zeigte sich Hinterseh von einem Schrank mit Material, der selbst registriere, was herausgenommen werde und von wem. Er teile mit, was wieder aufgefüllt werden müsse, eine enorme Arbeitserleichterung.

Zum Thema „Platzmangel“ erklärte Eichkorn gegenüber unserer Redaktion: „Wir platzen aus allen Nähten, erweitern jetzt ein paar Meter in Richtung Straße, aber das ist viel zu wenig, wir benötigen ein neues Gewerbegebiet“. Auf die Frage von Hinterseh, wie oft in der Woche neues Material geliefert werde, antwortete Eichkorn: „Viermal am Tag“. „Ohh“, meinte Hinterseh beeindruckt.

Im oberen Bereich wurde ein Raum besucht, in dem die volle Technik abrufbar ist: Rollladen herunter, Musik an und integrierte Beleuchtung – nur ein Beispiel, was auf Knopfdruck möglich ist.