Die Notunterkunft des Wolfacher Waldkindergartens ist im September bezugsfertig und bietet dann Platz für rund 40 Kinder. Foto: Fischer

Besuch in Wolfach: Landrat Frank Scherer war zum dritten Mal im Städtle, um sich über die aktuellen Probleme, Projekte und Entwicklungen zu informieren. Dabei gab es Diskussionspunkte mit den Gemeinderäten, aber auch erfreuliche Nachrichten.

Wolfach. Schnelles Internet für Wolfach, ein neuer Waldkindergarten und die Schulsanierung – das sind einige der großen Projekte, die die Stadt in den kommenden Jahren beschäftigen. Eigentlich hatte das Land versprochen, für schnelles Internet bis Ende 2025 zu sorgen. Das Ziel: "Bis dahin werden wirklich alle – auch der letzte Hof im Außenbereich – das schnelle Glasfasernetz angeboten bekommen werden", erläuterte Landrat Frank Scherer bei seinem dritten Besuch im Wolfacher Rathaus.

Breitband sorgt für Diskussionen und Skepsis

Auf die skeptischen Blicke der Gemeinderäte Kordula Kovac (CDU) und Helmut Schneider (Freie Wähler) hin entfachte eine Debatte über mögliche Verzögerungen und nicht eingehaltene Versprechen. "Wir haben uns in den vergangenen Jahren sehr dafür eingesetzt, dass in Wolfach schnelles Internet kommt und die Bagger sollten eigentlich schon rollen – das tun sie aber immer noch nicht", so Schneider.

"Ich weiß nicht, warum man in Deutschland alles schlecht reden muss, alle Kommunen ziehen hier mit und das ist großartig", entgegnete Scherer. Nach einem spontanen Telefonat mit Josef Glöckl-Frohnholzer von der Breitband Ortenau verkündete Scherer sogar noch bessere Nachrichten: "Wolfach wird schon Ende 2024 fertig sein mit dem Glasfaserausbau, das bedeutet, dass dann alle Haushalte mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde versorgt werden können."

Waldkindergarten bietet Platz für 40 Kinder

Auch der Waldkindergarten, zu dessen Holzhaus die Politiker dann gemeinsam spazierten, zeuge von der gelungenen Zusammenarbeit von Stadt und Kreis. Seit 2017 beschäftigte der rund 340 000 Euro teure Waldkindergarten Geppert und die Verwaltungsangestellten, im Mai dieses Jahres fand das Richtfest statt. Inzwischen steht das Grundgerüst, die Fenster und die meisten Türen sind eingebaut und das Dach ist dicht. Beim Geruch von frischem Fichten-, Tannen- und Douglasienholz ließ sich erahnen, wie die Kinder in Zukunft ihren Alltag im Wald und der Natur verbringen können.

Die meisten der 40 Plätze sind bereits ausgebucht, lediglich zwei sind noch nicht belegt. "Zum Glück haben wir schnell Personal gefunden und haben die drei Stellen schon besetzt, sodass die beiden Gruppen im September starten können", berichtete der Wolfacher Bürgermeister.

Auch Krankenhaus wird thematisiert

Auf dem Weg vom Hofeckle über das Ehrenmal bis zur Realschule kam neben der Schulsanierung für sechs Millionen Euro auch das Klinikum zur Sprache: Kovac berichtete von dem Fall eines Kindes, das nach einem Schulunfall eine Röntgenuntersuchung benötigte und vom Klinikum Wolfach abgewiesen wurde.

Nach Informationen der Eltern haben diese nach dem Verdacht des Hausarztes auf einen Unterarmbruch ihr Kommen im Wolfacher Klinikum anmelden wollen und seien dort "als Notfall abgewiesen und nach Offenburg oder Villingen-Schwenningen geschickt worden."

"Eine solche medizinische Maßnahme ist immer Abwägungssache und solange ich die genauen Hintergründe dazu nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen", so Scherer. Für die generelle Gesundheitsversorgung der Bürger sei die Wolfacher Klinik auf alle Fälle immens wichtig und solle definitiv auch weiterhin erhalten bleiben. "Unsere einzige Sorge ist das Personal, aber auch hier gibt es aktuell Entwarnung", so der Landrat.

Bei der möglichen Reaktivierung des Bahnhalts Kirnbach entscheidet der Kreistag in einer Woche über die Förderung von Machbarkeitsstudien, danach kann das Projekt weiter verfolgt werden. Die Wolfacher und ihr Gast waren sich einig, dass der Bahnhalt die Stadt auch zum Wohnen noch attraktiver mache.

Die Pläne fürs Breitband

Landrat Frank Scherer hat bei seinem dritten Besuch (nach 2009 und 2016) in Wolfach über die Pläne für schnelles Internet in der Ortenau informiert. Unterversorgte Bereiche sind in Wolfach der Ippichen, St. Roman, Langenbach und Kirnbach. Hier sind nun die Trassenverläufe geklärt, sodass auch dort bald schnelles Internet möglich sein soll.