Bei seinem Besuch in Vöhrenbach trägt sich Landrat Sven Hinterseh im Rathaus auch in das neue Goldene Buch der Stadt ein, der zweite Eintrag nach dem Eintrag im Frühjahr der Ehrenbürgerin Jaqueline Hoffmann aus Morteau. An dem Treffen mit dem Landrat nehmen auch Gemeinderäte aus dem bisherigen und dem künftigen Gemeinderat teil. Foto: Stefan Heimpel

Landrat Sven Hinterseh verschafft sich bei seinem Besuch in Vöhrenbach einen Eindruck von den anstehenden Projekten. Im Gespräch mit Bürgermeister Heiko Wöhrle und einigen Gemeinderäten geht er auch auf die Belastung im sozialen Sektor ein.

Zu einem Informationsbesuch war am Dienstag Landrat Sven Hinterseh nach Vöhrenbach gekommen.

 

Im Gespräch mit Bürgermeister Heiko Wehrle und Gemeinderäten wurden verschiedene aktuelle Themen angesprochen. Auf dem Programm stand auch ein Besuch in der Schule, im Industriebetrieb von Pascal Fink und im Freibad Schwimmi.

Landrat Sven Hinterseh dankte der Stadt Vöhrenbach, dass er wieder einmal die Gelegenheit habe, verschiedene Dinge aus nächster Nähe zu sehen und aus erster Hand zu erfahren. Er betonte die Bedeutung der Kommunalpolitik.

Vorteile der kommunalen Selbstverwaltung

Er sei dankbar für die kommunale Selbstverwaltung, die aber bei den Finanzen immer wieder an die Grenzen gerate. Eigentlich müsste eine Gemeinde genügend Geld haben, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Doch diese Art der Verwaltung habe auch ihre Vorteile, wenn er einen Vergleich mit dem benachbarten Elsass zieht. Da müsse ein Bürgermeister mindestens ein bis zwei Tage im Monat in Paris sein, um etwas für die Gemeinde zu erreichen.

Sorge bereitet ihm die Tatsache, dass der Sozialstaat immer mehr Geld benötigt, was auch zu einem gewissen Ungleichgewicht führe. Jeder mache sich Sorgen, denn der Sozialstaat sei nicht durchorganisiert. Auch im Kreis steigt die Belastung im sozialen Sektor immer weiter, weshalb regelmäßig die Kreisumlage, also die Abgabe der Gemeinden an den Kreis, erhöht werden müsse.

Sanierung der Ortsdurchfahrt auf zwei Jahre verlängert

Zu Beginn der Gesprächsrunde erläuterte Bürgermeister Wehrle einige große Projekte in der Stadt. Ein Problem sei aktuell die Sanierung der Ortsdurchfahrt Hammereisenbach, die inzwischen von einem auf zwei Jahre Bauzeit verlängert werden musste. Er sprach die Sanierung des Rathauses an, vor allem verbunden mit einem barrierefreien Ausbau mit Aufzug. Nicht zuletzt erläuterte Wehrle, dass die Kommune in ein Förderprogramm für die Sanierung des Freibads aufgenommen wurde, für die nun die konkreten Vorbereitungen einschließlich einer Bürgerversammlung laufen.

Interessiert verfolgt Landrat Sven Hinterseh (links) die Ausführungen von Firmenchef Pascal Fink (rechts daneben) über das breite Produktionsprogramm des Unternehmens, aber auch über die angespannte wirtschaftliche Lage in der Industrie. Foto: Stefan Heimpel

Landrat Hinterseh gratulierte zu diesem Erfolg, für den aber die Gemeinde noch einmal viel Geld aufbringen muss. Sicherlich benötige nicht jede Kommune ein Hallenbad. Er sei aber dankbar, wenn möglichst überall Schwimmbäder realisiert werden können, denn dies sei eine wichtige Infrastruktur. Ebenso geht es in Vöhrenbach um das Breitband, das inzwischen weit vorangeschritten ist und tatsächlich, zur Freude von Landrat Hinterseh, auch jeden einzelnen Hof in den Außenbereichen erreicht.

Kritik an Beteiligung

An diesem Besuch nahmen auch einige Gemeinderäte teil, aus dem bisherigen und neuen Gremium. Rüdiger Hirt (CDU) sprach einmal mehr die Verkehrsberuhigung im Städtle an. Da gebe es aber wohl, so Landrat Hinterseh, nur den Weg über eine aufwendige Lärmaktionsplanung, wie sie auch in anderen Kommunen bereits erfolgreich eingesetzt wurde. Andrea Pietrek (CDU) kritisierte die nach einem Gerichtsurteil notwendige finanzielle Beteiligung der Stadt an der Sanierung des Furtwanger Otto Hahn-Gymnasiums (OHG), obwohl man bei der Sanierung keinerlei Einflussmöglichkeiten hatte, beispielsweise um teure Fehler zu verhindern.

Nach dem Eintrag in das neue Goldene Buch der Stadt folgte ein Besuch in der Schule, bei dem sich der Landrat von der gelungenen Neugestaltung beeindruckt zeigte. Anschließend folgte ein Besuch bei Pascal Fink in seinem Industriebetrieb für Präzisionsdrehteile. Es ging vor allem um die aktuelle wirtschaftliche Lage. Genauso aber machte Fink deutlich, welch wichtige Unterstützung beim Neubau die Mittel aus dem ELR-Programm des Landes waren. Die letzte Station war das Schwimmi im Blick auf die mögliche Sanierung.