Harut Arutunjan hatte in der Schlussphase eine der guten Möglichkeiten des SV Seedorf, um die Partie für die Gäste zu entscheiden. Foto: Bernd Müller

Da liefert der SV Seedorf eines seiner besten Spiele ab und stand letztlich doch mit leeren Händen da. Mit 2:3 musste sich die Mannschaft von Trainer Emanuele Ingrao beim FC Rottenburg geschlagen geben, aufgrund eines strittigen Handelfmeter.

Dabei hatte man den Tabellenführer am Rande einer Niederlage. Auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus rang der SVS-Coach nach Fassung und seine Spieler konnten es ebenso nicht nachvollziehen, „die haben keine Chancen aus dem Spiel heraus und machen drei Tore“, sagt Marvin Roth.

 

Beim SV Seedorf hätte man mit einem mehr als verdienten Remis gut leben können, wäre da nicht die zweifelhafte Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Grauf in der 90. Minute gewesen, der ein Handspiel sah, als Timmy Haag aus kurzer Distanz von Oleh Stepanenko angeschossen wurde.

Wie auf dem Video der Partie gut zu erkennen ist, ist der rechte Arm von Haag am Körper angelegt und obwohl der Schiedsrichter seitlich versetzt, etwa acht Meter hinter dem SVS-Spieler stand, gute Sicht auf die Szene hatte, entschied er auf Elfmeter.

Entscheidung für Ingrao nicht nachvollziehbar

Die Szene, die zum Handelfmeter führte, als Timmy Haag (Nummer 7) vom SV Seedorf von Oleh Stepanenko „angeschossen“ wurde und der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied Foto: SVS-Screenshot

Für Ingrao nicht nachvollziehbar, auch weil mit dieser Fehlentscheidung die hervorragende Leistung seiner Mannschaft regelrecht bestraft wurde. Doppelt ärgerlich für den SVS-Trainer, denn es hätte erst gar nicht zu dieser Szene kommen dürfen, die aus einer falschen Einwurfentscheidung entsprang. Nach zweimaliger Führung des SV Seedorf durch Mario Grimmeißen hätten sich die Gäste auch mit dem 2:2 zufrieden gegeben. „Der Punkt wäre nicht nur gerecht gewesen, wir hätten das Spiel in der Schlussphase sogar gewinnen können, hatten beste Möglichkeiten dazu“, so Ingrao.

Gute Chancen zur eigenen Entscheidung

So scheiterte David Seiferling an FCR-Torhüter Julian Häfner, kam Harut Arutunjan zur zweiten Chance, abermals war Häfner der Sieger. Den absoluten Hochkaräter hatte Seiferling in der 85. Minute nach einem Konter, der aus der eigenen Hälfte startend freie Bahn hatte, den Ball am FCR-Torwart vorbei legte und das Tor offen stand. Doch ein Verteidiger der Gastgeber sprintete um sein Leben, konnte Seiferling den Ball wegspitzeln, der um keinen halben Meter neben dem Pfosten ins Aus ging. „Das wäre das 3:2 für uns gewesen“, so Ingrao, könne Fußball so grausam sein.

SV Seedorf kann viel Positives mitnehmen

So bitter und ärgerlich die Niederlage für den SV Seedorf ist, „wir können aufgrund der Leistung viel Positives mitnehmen. Der FC Rottenburg hat keine Mittel aus dem Spiel heraus gefunden“, lobte Ingrao den taktisch disziplinierten Auftritt seiner Jungs. „Die haben brutal leidenschaftlich gekämpft. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Spitzenmannschaften mithalten können.“

Zu den positiven Dingen gehört auch David Krizmann. „Er ist noch A-Jugendspieler und machte auf der Sechs ein richtig starkes Spiel“, gab es ein Sonderlob vom Trainer. Auf der Bank hatte Ingrao nur vier Feldspieler als Alternativen. Jonas Haag noch angeschlagen, kam wie Laurin Huss nur zu einem Sekundeneinsatz in der Nachspielzeit. Zumindest war Marvin Roth wieder fit, der seinen Part in der Abwehrkette übernehmen konnte.