Kaum ein Durchkommen: Auch DJK Mittelfeldspieler Alieu Sarr (links) tat sich gegen Singen schwer, auch wenn er zum zwischenzeitlichen 2:1 traf. Foto: Michael Kienzler

DJK muss daheim eine 4:5-Niederlage gegen SV Türk Singen hinnehmen. Maximilian Richter und Jonas Schwer scheiden in den ersten Minuten bereits aus.

Es hat sich bereits in den vergangenen Wochen angedeutet. Der Landesliga-Spitzenreiter DJK Donaueschingen steckt in einer kleinen Krise. Die 4:5-Niederlage gegen spielstarke Singener kommt deshalb nicht überraschend.

Die Situation

Fünf Gegentore in einem Spiel – dies gab es unter Coach Benjamin Gallmann, der sehr großen Wert auf eine große Struktur im Spiel gegen den Ball legt, noch nie.Der Vorsprung der Donaueschinger an der Tabellenspitze ist am Sonntagabend geschmolzen. Auf den Zweiten SC Konstanz beträgt das Polster nur noch zwei Zähler. Auf Rang drei lauert der FC Radolfzell mit nur noch drei Punkten Rückstand.

Benjamin Gallmann fand und findet immer den gesunden Mittelweg zwischen Euphorie und Enttäuschung. Er analysiert nüchtern: „Wir haben eine großartige Vorrunde gespielt. Im Herbst ist alles nach Wunsch für uns gelaufen. Es war immer klar, dass es auch Rückschläge gibt. Mit diesem müssen wir nun einfach konstruktiv umgehen.“

Zwei Schock-Erlebnisse

Die DJK-Mannschaft erlebte außerdem gegen Türk Singen in den ersten 15 Minuten zwei Schock-Erlebnisse: Nach nur wenigen Minuten brach Maximilian Richter auf dem Platz zusammen, war einen kurzen Moment sogar ohne Bewusstsein. Ihm geht es aber nach diesen Kreislaufproblemen inzwischen wieder besser.

Wenig später erlitt der spielende Co-Trainer Jonas Schwer einen Nasenbeinbruch und wird wohl einige Wochen lang ausfallen.

Die erste Halbzeit

Die Singener gingen in der 24. Minute durch einen Treffer von Süleyman Karacan mit 1:0 in Führung. Danach verzeichnete die DJK eine gute Phase und schaffte kurz vor dem Halbzeitpfiff den verdienten 1:1-Ausgleich, bedingt durch ein Eigentor der Gäste.

Der zweite Durchgang

Neun Minuten waren nach dem Wiederbeginn gespielt, als Alieu Sarr zum 2:1 für den Spitzenreiter traf. Dann passierten individuelle Fehler auf Seiten der Gastgeber: In der 56. Minute glich der Aufsteiger durch Marcel Simsek zum 2:2 aus. Vier Zeigerumdrehungen später traf Simsek zum 3:2 für die Gäste. Die DJK wirkte verunsichert in dieser Phase und kassierte prompt durch Karacan (64.) das 2:4.

Max Schneider verkürzte auf 3:4 (82.) – leichte Hoffnung auf zumindest einen Punkt keimte im Donaueschinger Lager wieder auf. Aber nach dem 5:3 durch Ahmet Hakan (87.) war die Partie zugunsten der Singener gelaufen.

Der 4:5-Anschluss von Schneider in der Nachspielzeit kam viel zu spät. Am Ende stand eine bittere Heimniederlage für die DJK, die vor einer schweren Woche steht.

Die Statistik

Schlageter – Bartmann, Schwer (14. Sarr), Richter (14. Colak), Ganter (14. Wild), Stolz, Mössner (50. Öztürk), Reich, Schorpp, Ohnmacht, Schneider. Tore: 0:1 Karacan (24.), 1:1 Eigentor (45. +3), 2:1 Sarr (54.), 2:2 Simsek (56.), 2:3 Simsek (60.), 2:4 Karacan (64.), 3:4 Schneider (82.), 3:5 Harkan (87.), 4:5 Schneider (90+3).Schiedsrichter: Josef Mourad (Freiburg).Zuschauer: 200.

Die Trainerstimme

Benjamin Gallmann, DJK Donaueschingen: „Zunächst einmal wünsche ich Maximilian Richter und Jonas Schwer eine schnelle Genesung. Dies ist das wichtigste auch an so einem für uns schwarzen Tag. Der SV Türk Singen ist als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Sie haben spielerisch so gut agiert, wie wir das erwartet hatten. Uns passierten zu viele Fehler im Spiel gegen und mit dem Ball. Wir können nicht mehr von einem Ausrutscher sprechen, denn bereits in den vergangenen Spielen hat sich dieser Negativ-Trend angedeutet. Positiv ist, dass die Mannschaft selbstkritisch mit sich umgeht. Es ist für uns eine Herausforderung, nun aus dem Tief wieder herauszukommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dies schaffen. Es war immer klar, dass wir auch Rückschläge in dieser Saison hinnehmen müssen. Wir müssen nun schauen, dass wir schnell die Wende hinkriegen.“