Wenn mehr als sieben Tore in einem Spiel fallen, wurde den Fans einiges geboten. So auch in Empfingen und Ergenzingen. Freudenstadt wartet wiederum auf den ersten Sieg.
Für Fans der SG Empfingen war das Spiel gegen den SC Tuttlingen ein weiterer Beweis dafür, warum Empfingen derzeit in der Landesliga Staffel 3 das Maß aller Dinge ist. Mit einem souveränen 6:1 (2:0) ließ die Mannschaft von Alexander Eberhart keinen Zweifel am Sieg gegen den Tabellensiebten aufkommen.
Zuschauer peitschen Empfingen nach vorne
„Wir haben heute vieles richtig gut gemacht. Vor allem unsere Arbeit gegen den Ball hat mir sehr gut gefallen. Dadurch sind wir zu hohen Ballgewinnen gekommen und davon hat auch unser Umschaltspiel profitiert“, resümiert Eberhart das Defensivverhalten seiner Mannschaft. Offensiv war es aber ein mindestens genauso gutes Spiel der Empfinger, denn die SG ging durch Tore von Pascal Schoch und Timo Theurer mit einem 2:0-Vorsprung in die Pause.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Denis Bozivecic einen Elfmeter zum 3:0, ehe der aktuelle Landesliga-Torschützenkönig (zehn Tore) postwenden ausgewechselt wurde. Tuttlingens Anschluss ließ Empfingen relativ unbeeindruckt, denn drei späte Tore ab der 80. Minuten besiegelten den 6:1-Sieg. „Tuttlingens gefährliche Außen sind kaum zur Geltung gekommen. Nach dem 1:3 der Tuttlinger haben unsere Zuschauer uns nach vorne gepeitscht und wir haben es ihnen gedankt“, gibt Eberhart zu.
Ergenzingen hätte „mindestens einen Punkt“ holen müssen
Ein ebenso torreiches, dafür etwas spannenderes Spiel, gab es in Ergenzingen zu bestaunen. Gegen den VfB Bösingen lag die Mannschaft von Florian Schwend zur Pause mit 1:4 hinten. Sowohl Torsten, als auch Marius Müller trafen jeweils doppelt – das zwischenzeitliche 1:1 ging auf das Konto von Ergenzingens Dennis Schanz.
„Bis zur Pause hat uns die Aggressivität und Giftigkeit gefehlt. Da hat es schon ein paar klare Worte in der Kabine gebraucht, um an die Tugenden des Fußballs zu erinnern. Aber nach dem Seitenwechsel war es ein richtig gutes Spiel von uns“, bilanziert TuS-Coach Schwend die Niederlage gegen Bösingen. In Durchgang zwei kam Ergenzingen war noch auf das zwischenzeitliche 3:4 ran, doch ein Bösinger Freistoßtreffer zum 5:3 sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung.
Trotz des deutlichen Pausenrückstandes und der ausgebliebenen Aufholjagd wäre aus Schwends Sicht zumindest ein Punkt verdient gewesen: „Wir haben das in der zweiten Halbzeit richtig gut gemacht, der Ausgleich war auf jeden Fall drin. Vielleicht wären sogar die drei Punkte möglich gewesen aber mindestens einen Zähler hätten wir holen können.“
Freudenstadt verzweifelt so langsam an sich selbst
Das Ziel „Drei Punkte auf dem Konto“ steht derweilen immer noch in Freudenstadt an der Tagesordnung. Die SpVgg Freudenstadt musste sich gegen Croatia Reutlingen mit einem 1:3 geschlagen geben, wodurch der Tabellenletzte weiterhin auf seinen ersten Sieg seit dem Aufstiegssommer wartet. „Wir schießen ein Tor und gefühlt gibt sich jeder damit zufrieden“, ärgerte sich Freudenstadts Trainer Elevdin Djekic darüber, dass sein Team die Führung nicht lange halten konnte.
Und tatsächlich: Nach dem 1:0 durch Caleb Kaupp folgte das 1:1 innerhalb von einer Minute. „Und dann schätzen wir die Spielsituation schlecht ein und es fehlen die paar Prozent, um so eine Führung bis zur Pause durchzubringen. Dann kriegst du das Gegentor und der Kopf spielt wieder verrückt“, analysierte Djekic, der auch weiß, dass seinem Team derzeit die mentale Stärke und das Selbstbewusstsein fehlt, um Spiele gewinnen zu können.