Es wird eines der vielleicht spielentscheidenden Duelle: Pfaffenweilers Toptorjäger Jallow Saja (links) gegen Königsfelds Abwehrspieler Nico Kroh. Foto: Holger Rohde

Das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem Fossé-Team dürfte im Derby auf der Gierhalde 300 bis 500 Zuschauer anziehen. Die spannende Frage: Setzt der Aufsteiger seinen Erfolgslauf fort, oder sorgen die Gäste für eine Überraschung?

Landesliga: FC PfaffenweilerFC Königsfeld (Mittwoch, 19 Uhr, Vorrunde: 2:0). Tabellenführer gegen Sorgenkind – die beiden Gemütskurven könnten aktuell nicht unterschiedlicher sein.

 

Der berühmte Satz „Derbys haben ihre eigenen Gesetze“ ist dennoch durchaus anwendbar und sorgt für das Salz in der Suppe dieses spannenden Duells.

Sportliche Ausgangslage

Der Sensations-Tabellenführer (40 Punkte) aus Pfaffenweiler möchte RW Salem auf drei Punkte distanzieren – Königsfeld (21) den Abstand auf die Abstiegsplätze auf sechs Zähler vergrößern.

Das sagen die Trainer

FCP-Trainer Karsten Scheu weiß um die Rollenverteilung: „Natürlich sind wir Favorit. Dies wissen wir und nehmen es an. Die zwei Siege nach der Winterpause bringen uns in die richtige Richtung. Dennoch weiß bei uns jeder, wie gefährlich und unangenehm Königsfeld zu bespielen sein kann. Daher brauchen wir eine Topleistung über 90 Minuten, müssen gierig auf den nächsten Sieg sein.“

Scheus Königsfelder Kollege Patrick Fossé schaut nach der Heimpleite zweckoptimistisch nach vorne: „Wir brauchen langsam Punkte, egal gegen wen. Der Abstiegskampf hat für uns längst begonnen. Dies muss in die Köpfe und Einstellung hinein. In Pfaffenweiler treffen wir auf eine Top-Mannschaft, die stark verteidigt und nach vorne ihre Angriffe überragend ausspielt. Wir lassen uns angesichts der Ausfälle etwas einfallen, brauchen vor allen Dingen taktische Disziplin und Willenskraft.“

Stärken

FC Pfaffenweiler: Der Landesliga-Neuling hat eine sattelfeste Abwehr (siebenmal zu Null), das beste Innenverteidiger-Paar (Scholemann/Tritschler) der Liga und ist kopfballstark. Nach Ecken ist ligaweit niemand gefährlicher. Nico Anders ist ein exzellenter Freistoßschütze.

Hinzu kommt ein gutes Umschaltspiel mit schnellen Kontern. In der Offensive ist der Tabellenführer durch Neuzugang Bathuan Bak noch variabler und gefährlicher geworden. Felix Ohlhauser ist einer der besten Vorlagengeber der Liga, harmoniert mit Jallow Saja (16 Treffer) prächtig.

FC Königsfeld: Der FCK ist eine kampfstarke Mannschaft, die in der Lage ist, sich innerhalb einer Partie zu steigern. Mehrere Spieler können sich auf verschiedene Positionen anpassen. Mit Felix Fehrenbach haben auch die Königsfelder einen starker Freistoßschützen.

Schwächen

FC Pfaffenweiler: Gegen tiefstehende und kompakt verteidigende Mannschaften kommt das Konterspiel nicht zum Zug. Wenn der Gegner keine Räume anbietet, offenbaren sich Probleme. Von den 14 Gegentoren fielen die meisten nach ruhenden Bällen (Elfmeter, Ecken, Freistöße).

FC Königsfeld: Der Tabellenelfte fängt sich zu viele Gegentreffer nach Eckbällen und Standards (Elfmeter, Freistöße) sowie nach Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung ein. Die schwache Chancenverwertung verhinderte deutlich mehr Treffer, um in entscheidenden Situationen Führungen auszubauen oder nach Rückständen zurück ins Spiel zu finden. Zu oft wurde eine 1:0- und 2:0-Führung in dieser Saison noch verspielt (fünfmal).

Formkurven

Die Bilanz der letzten fünf Spiele: Bei den Hausherren steht nur eine Niederlage (3-1-1/10 Punkte/8:4). Sieben der dreizehn Siege gelangen ohne Gegentreffer. Königsfeld feierte nur einen Sieg (1-1-3/4/6:12). Doch der FCK kann auch enge Spiele gewinnen: Bei sechs Saisondreiern stand fünfmal nur ein Tor Unterschied (viermal mit 2:1) auf dem Ergebnisbogen. Die Derbybilanz: Im Pokal (4:2) und in der Hinserie (2:0) siegte der FCP.

Personalien

Bei Pfaffenweiler fallen Luca Pantel (verletzt), Anel Kujovic (Studium in Mainz), Stanislav Semenschenko und Neuzugang Enes Kart aus. Leon Aguiar ist wieder an Bord.

Beim FCK waren zuletzt gegen Radolfzell Theo Blankenburg (aus dem Urlaub zurück), Keeper Daniele Fiormarino (beruflich verhindert), Maxim Garbusov (Knie), Lucas Marincic, Jason Goedhuis und Sait Hamurcu (Urlaub) nicht dabei. Adrian Goedhuis und Lorenz Spiegelhalter sind im Derby aufgrund der Roten Karten gegen Radolfzell gesperrt, Rückkehrer Dominik Eschner ist noch am Knie verletzt.

Die Trainer

Karsten Scheu (FCP), Patrick Fossé und Mike Seidel (beide FCK) haben in ihrer Spieler-Karriere alle schon beim FC 08 Villingen gespielt.