Kein Happy End für den TSV Frommern. Mit 3:4 beim SV Seedorf unterlegen. Da es drei Absteiger aus der Verbandsliga gibt, muss auch der TSV absteigen.
SV Seedorf – TSV Frommern 4:3 (2:0). Eine unterhaltsame Partie entwickelte sich in Seedorf, die allerdings erst im zweiten Durchgang richtig Fahrt auf nahm. In der Anfangsphase war von den Gästen nicht viel zu sehen, wurden sie vom SV Seedorf in ihre eigene Hälfte gedrängt.
Harut Arutunjan trifft früh
Die Gastgeber kamen zu einer Eckballserie und wurden für ihre Überlegenheit mit der 1:0-Führung durch Harut Arutunjan nach guter Vorlage von Frieder Mauch in der 10. Minute belohnt. Erst nach diesem Rückstand wurde der TSV Frommern mutiger und gestaltete die Partie offener, hatte aber Glück, dass man nicht den zweiten Gegentreffer kassierte, als Lucas Glück vom SVS völlig frei vor TSV-Torhüter Robin Schlegel auftauchte. Vier Minuten darauf Pech für die Gäste, als Marvin Wiedmann einen Schuss an die Querlatte des Seedorfer Kastens setzte und Anes Kljajic beim Nachschuss aus dem Abseits kam.
Präzision fehlt
Es war aber nicht zu übersehen, dass dem TSV bei seinen Offensivaktionen auch die nötige Präzision fehlte, oder man in der Ballbehauptung gegen die Defensive des SV Seedorf meist nur zweiter Sieger war. Präzision hatte Mario Grimmeißen auf dem Schlappen, als er eine Vorlage von Jannis Roth von Rechtsaußen per Direktschuss zum 2:0 (34.) in die Maschen setzte. Einem scharfgetretener Freistoß von Grimmeißen fehlte der Abnehmer (40.). Kurz vor der Pause vereitelte Marvin Roth den möglichen Anschlusstreffer der Gäste, als er eine Rechtsflanke von Yannick Capol aufgrund seiner Größe per Kopf vor Anes Kljajic entschärfen konnte.
Gute Partie in zweiter Halbzeit
Deutlich entschlossener und mutiger agierte der TSV Frommern nach Wiederbeginn Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn der SV Seedorf zunächst die besseren Offensivaktionen besaß. Ein Distanzschuss von Timmy Haag (55.) strich rechts am Gästetor vorbei und TSV-Torhüter Robin Schlegel entschärfte einen Schuss von Mario Grimmeißen zur Ecke (61.). Doch auch der TSV kam einem Einschuss immer näher. So prüfte Andreas Hotz SVS-Keeper Tim Hauger und Anes Kljajic wurde im letzten Moment vor dem Abschluss noch abgedrängt.
Foulelfmeter
Vom Elfmeterpunkt war jedoch nicht zu verhindern, dass die Mannschaft von TSV-Trainer Armin Hotz verkürzte. Timmy Haag stoppte im Sechszehner regelwidrig Andreas Schmidtke, so dass Anes Kljajic zum 2:1 (73.) verkürzte. Nun ging es Schlag auf Schlag in der Schlussphase.
Nach Ecke von Grimmeißen traf Linus Haag zum 3:1 (78.), dem Kljajic fünf Minuten darauf das 3:2 folgen ließ, wobei die SVS-Abwehr etwas zu sorglos wirkte. Mario Grimmeißen leitete einen starken Spielzug über mehrere Stationen ein, den er selbst mit dem 4:2 (85.) krönte. Mit einem satten Flachschuss, der genau ins linke Toreck passte, traf Marvin Wiedmann zum 4:3-Endstand.
SVS-Trainer Emanuele Ingrao gingen zum Saisonendspurt die Torhüter aus. Moritz Karcher verletzt, Jonathan Zimer, der in Schwenningen im Kasten stand, unterzog sich einer lange geplanten OP am Steißbein. So stand gegen den TSV Frommern Feldspieler Tim Hauger zwischen die Pfosten, der seine Sache richtig gut machte.
Trainerstimmen
Emanuele Ingrao (SV Seedorf): „Wir hatten an sich alles gut im Griff. Aber das ist dann so, wenn man auf die Bremse tritt und denkt, wir müssen uns hier nicht groß anstrengen. Ich mach den Jungs aber auch keinen Vorwurf, wir haben gewonnen. Aber drei Tore so zu bekommen, das macht mich schon nachdenklich. Wir hätten die ein oder andere Torchance noch besser herausspielen können. In der zweiten Halbzeit hatte die Mannschaft keine Struktur mehr. Bei jedem Angriff wollte jeder ein Tor schießen. Dadurch waren wir hinten immer wieder in Unterzahl. Dennoch, die Saison mit drei Punkten abzuschließen, das ist schon ordentlich.“
Armin Hotz (TSV Frommern): „Wir sind nicht mit der nötigen Intensität gestartet, war nicht jeder aggressiv. Da haben wir uns am Anfang schwer getan und sind nicht hinten rausgekommen. Das 1:0 für Seedorf war zudem frühen Zeitpunkt auch verdient. Erst danach war es ein ausgeglicheneres Spiel, wobei wir wieder zu einem schlechten Zeitpunkt das 0:2 kriegen. Grad in der Phase waren wir gut im Spiel. Zur zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, dass wir uns gut aus der Saison verabschieden, ganz losgelöst, was in der Verbandsliga passiert. Ich bin mit der Leistung, vor allem der zweiten 45 Minuten, zufrieden.“
Statistik
SV Seedorf – TSV Frommern 4:3 (2:0).
SV Seedorf: Tim Hauger – Marco Lenz (74. David Krizman), Marvin Roth, Yannik Scheck, Jannis Roth, Timmy Haag, Mario Grimmeißen, Lucas Glück (59. Janik Staiger), Linus Haag, Harut Arutunjan, Frieder Mauch.
TSV Frommern: Robin Schlegel – Armando Konz (46. Fabrice Golz), Tim Staiger, Anes Kljajic, Yannick Capol (61. Andreas Schmidtke), Simeon Lindauer (81. Daniel Zobel), Finn Trickel (72. Fatih Ezgin), Arthur Albert, Thomas Martaler, Andreas Hotz, Marvin Wiedmann.
Tore: 1:0 (10.) Harut Arutunjan, 2:0 (34.) Mario Grimmeißen, 2:1 (73./FE) Anes Kljajic, 3:1 (78.) Linus Haag, 3:2 (83.) Anes Kljajic, 4:2 (85.) Mario Grimmeißen, 4:3 (90.+2) Marvin Wiedmann.
Schiedsrichter: Jonas Fleig; Gelbe Karten: 1 / 2. Zuschauer: 100.
Abstieg besiegelt
Frommern/Seedorf. Unmittelbar nach Abpfiff der Landesligapartie in Seedorf deutete sich bereits an, dass sich die Hoffnungsrunde über die Relegation für den TSV Frommern nicht erfüllt. „Aktuell sieht es nicht danach aus, das uns jemand den Gefallen tut, zu gewinnen“, meinte Armin Hotz, Trainer des TSV Frommern, nach den ersten Zwischenständen aus der Verbandsliga.
Bitter, wenn man in dieser Situation von anderen abhängig sei, „aber das war uns schon vor dem Spiel hier in Seedorf klar. Dennoch wollten wir uns ordentlich aus der Saison verabschieden. Unabhängig von allem anderen, und das haben wir in der zweiten Halbzeit auch gemacht“, sagte Armin Hotz.
Dass die TSG Tübingen beim Meister Türkspor Neckarsulm keine Überraschung abliefern würde, war zu erwarten. Nach dem 0:4 rutschte die TSG auf einen direkten Abstiegsplatz ab. Der VfL Pfullingen stand schon vorher als Absteiger fest. Die Situation aus Sicht des Bezirks Schwarzwald/Zollern zu entschärfen, sprich einen Absteiger weniger, hätte die TSG Balingen II können. Auch im eigenen Interesse. Doch der TSG-Zweite kam gegen die Spfr. Dorfmerkingen nicht über ein 0:0 hinaus und muss den Gang nach unten antreten. Ein Erfolgserlebnis der Balinger hätte nicht nur sie selbst gerettet, sondern dem TSV Frommern die Chance über die Relegation den Verbleib in der Landesliga 3 ermöglicht.