Das Alte Gaswerk ist endgültig Geschichte. Die Sanierung der Altlasten hat begonnen. Das Areal wird für 2028 hergerichtet. Doch weitaus interessanter sind die längerfristigen Pläne für das Areal.
Rohre, Bauschutt, dahinter ein halb abgerissenes Gebäude eignen sich eher selten für einen feierlichen Moment. Und dennoch gelang genau das. Die Altlastsanierung auf dem Gelände am Alten Gaswerk wird endlich abgeschlossen. Freilich trug zur Feierlichkeit auch der nun freie Blick auf die historische Stadtkulisse bei.
Der Gaserzeugungsbetrieb in der Au entstand als weiteres Projekt von Max von Duttenhofer. 1884 erbaut, habe dieser das Gelände 1905 an die Stadt Rottweil veräußert. Mit im Gepäck, die belastete Schlacke, die bis in die 1960er-Jahre durch die Ablagerung von Teer und anderen Rückständen in die Böden gelangten. Die erste Untersuchung begann 1985, informierte Bernadette Bohnert vom Büro HPC Rottenburg, das die technische Ausführung leitet. Jahre später folgte dann die erste Sanierung – schon damals unter dem Maßstab „erforderlich, angemessen und geeignet“ folgte ein Abwägen, neu Orientieren und neu Bewerten. Das Budget spielte dabei eine entscheidende Rolle.
In den Jahren 2000 und 2001 wurden bereits in großem Umfang Erdreich ausgehoben und entsorgt. Zudem wurde das Grundwasser regelmäßig untersucht. Aufgrund erhöhter Messwerte aus den vergangenen Jahren, bedürfe es im nördlichen Bereich des Areals weiterer Sanierungen.
Im Rahmen der Landesgartenschau fließt für das 3,6 Millionen Euro schwere Projekt nun ein stattlicher Zuschuss von 60 Prozent, dankte Oberbürgermeister Christian Ruf Land und Kreis für die „wertvolle Unterstützung“. Die Förderung von 2,16 Millionen Euro sei von „unschätzbarem Wert“, lobte er die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land.
Das eben gelegene Areal diene der Landesgartenschau als Hauptbühne, könne den Rottweilern aber über das Jahr 2028 hinaus für Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden.
Bevor mit der Bodensanierung ab Juni begonnen werde, müssten vorbereitende Maßnahmen wie der bereits begonnene Abbruch der Gaswerksgebäude und Leitungsarbeiten erfolgen. Ein Abschluss der Sanierungsarbeiten sei für 2026 geplant, so Ruf. Das Gelände könne so rechtzeitig zur Landesgartenschau hergestellt werden.
Manuel Winterhalter, Leiter der Umweltabteilung im Regierungspräsidium Freiburg, betonte, dass mit der Sanierung nicht nur eine Grundlage der Landesgartenschau, sondern langfristig ein Naherholungsgebiet für die Rottweiler geschaffen werde.