Rottweils Jugend mischt mit: Über 150 Schüler entwickeln beim Kinder- und Jugendhearing Ideen für Stadt, Spielplätze und Landesgartenschau 2028.
Bereits zum 9. Mal fand im Sonnensaal des Kapuziners das Kinder- und Jugendhearing statt.
Auch in diesem Jahr hatten wieder Rottweiler Schüler die Gelegenheit, sich im Rahmen des Kinder- und Jugendhearings mit städtischen Themen zu beschäftigen, die sie selbst betreffen. Eingeladen waren Vertreter von allen Rottweiler Schulen ab der 6. Klasse, gekommen waren über 150, so dass der Sonnensaal im Kapuziner gutgefüllt war.
Nach einer Einführung von Anni Kluge, Leiterin des Kinder- und Jugendreferats (KiJu), und dem Moderator Michael Keller, Dekanatsjugendseelsorger vom BDKJ, präsentierte Bürgermeisterin Ines Gaehn den aktuellen Stand zur Landesgartenschau 2028 (LGS) im Hinblick auf die Gestaltung des Geländes für Kinder und Jugendliche.
Mehr als 30 engagierte Kinder und Jugendliche beschäftigten sich im Workshop „Landesgartenschau“ mit der geplanten Neugestaltung des großen Spiel- und Bewegungsplatzes auf dem ehemaligen ENRW-Areal. Die Ideen der Jugendlichen reichten von konkreten Vorstellungen wie ein Rutschenturm und Basketballkörbe, aber auch Picknickmöglichkeiten und schattige Sitzgelegenheiten.
Die beiden Workshop-Leiterinnen Miriam Ruess und Eileen Heber von der Landesgartenschau Rottweil 2028 gGmbH geben die Vorschläge an die Planer weiter.
Was soll auf den Spielplätzen stehen?
Zu einem ähnlichen Thema arbeitete eine Gruppe Jugendliche mit dem Leiter des städtischen Betriebshof Jochen Ruoff: es ging um die Gestaltung der Spielplätze allgemein in Rottweil. Wenn Geräte ausgetauscht werden müssen, welche neuen wären für die Jugendlichen wünschenswert?
Eine Gruppe Jugendlicher befasste sich unter der Leitung von Daniela Merz (KiJu) mit der anstehenden Landtagswahl am 8. März 2026. Konkret ging es um Überlegungen, wie eine Informationsveranstaltung für Jugendliche aussehen kann: analog oder digital, welche Themenschwerpunkte sollten gesetzt werden oder auch welche Rahmenbedingungen sorgen für eine ansprechende Atmosphäre. Oberbürgermeister Christian Ruf hat die Teilnehmenden des Workshops für die weitere Planung ins Rathaus eingeladen.
Die Stadt soll attraktiver werden
Carolin Weiß und Anna Beatriz Arcadi Herrera von der Abteilung Tourismus und Stadtmarketing arbeiten mit den Jugendlichen zum Thema Stadtführungen für junge Menschen. Sie gingen auch der Frage nach, wie Rottweil jugendfreundlicher für Touristen werden kann.
Unter der Leitung von Tabea Müller vom Ordnungsamt wurde in der Arbeitsgruppe „Sicherheit und Sauberkeit in Rottweil“ gemeinsam erarbeitet, an welchen Orten und aus welchen Gründen sie sich im Stadtgebiet unsicher fühlen. Dabei äußerten viele Teilnehmende den Wunsch, ihre eigene Handlungssicherheit zu stärken – etwa durch Selbstverteidigungs- oder Selbstbehauptungsworkshops, um mehr Vertrauen in das eigene Sicherheitsgefühl zu gewinnen.
Zusammen mit Lukas Schmiederer vom KiJu setzten sich die Teilnehmenden im Workshop „Medienkompetenz im Fokus“mit den Chancen und Risiken der Medienwelt auseinander. Sie reflektierten ihren eigenen Medienkonsum, erarbeiteten Strategien und praktische Tipps für einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien und formulierten gegenüber der Stadtverwaltung ihre Wünsche nach alternativen Freizeitangeboten abseits des Bildschirms.
Gemeinderat steht Rede und Antwort
Nun hatten Vertreter des Gemeinderats und Marco Schaffert als Fachbereichsleiter Kultur, Jugend, Sport und Tourismus die Gelegenheit, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.
Mit dem Hearing hört die Kinder- und Jugendbeteiligung nicht auf, sondern ist bestenfalls ein Auftakt für weitere Zusammenarbeit. In der KiJu-Arbeitsgruppe „Kommunity“ können die erarbeiteten Vorschläge und Ideen weiter vertieft und verfolgt werden.