Gegner des grün-roten Bildungsplans demonstrieren am 28. Juni in Stuttgart. Der Streit über den Bildungsplan läuft seit mehreren Monaten. Foto: dpa

Nach der vierten Demonstration der Gegner des Bildungsplans in Stuttgart am Samstag, hat der Landeselternbeirat an die Kritiker appelliert. Sie sollten ihr "enges“ Menschenbild nicht der ganzen Gesellschaft aufzwingen.

Nach der vierten Demonstration der Gegner des Bildungsplans in Stuttgart am Samstag, hat der Landeselternbeirat an die Kritiker appelliert. Sie sollten ihr "enges“ Menschenbild nicht der ganzen Gesellschaft aufzwingen.

Stuttgart  - Der Landeselternbeirat (LEB) distanziert sich von der erneuten Demonstration der Bildungsplangegner. Er forderte sie auf, ihr „enges“ Menschenbild nicht der Gesamtgesellschaft aufzwingen zu wollen.

Anders als die meist evangelikalen Kritiker des Bildungsplanes mit seiner Akzeptanz von - auch sexueller - Vielfalt sehe der LEB Schule und Elternhaus in einem „ergänzenden Miteinander“ bei der Werteerziehung, sagte der Landeschef des Verbandes, Carsten Rees, der Nachrichtenagentur dpa. Wenn das Elternhaus diese Erziehung nicht leiste, müsse die Schule einspringen.

Das Bündnis „Demo für alle“, das die Demonstrationen gegen den Bildungsplan am vergangenen Samstag organisiert hatte, sieht durch den Bildungsplan das Elternrecht auf Erziehung ausgehebelt. Am Samstag hatten 700 Menschen gegen den Bildungsplan in Stuttgart demonstriert. Es war wegen einer Gegendemonstration zu Tumulten gekommen, bei denen die Polizei rund 100 Menschen vorläufig in Gewahrsam genommen hatte.

Noch nie habe man so offen über einen Bildungsplan diskutieren und Änderungswünsche anbringen können, lobte Rees. Vorschläge zu Korrekturen würden auch aufgenommen. So sei etwa auf Anregung des LEB, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und den Kirchen der Passus zur Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt in einen allgemeineren Kontext gestellt worden.