Die LBBW profitiert von Milliardenzahlung der Citigroup. Foto: dpa

Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise kosten die Wall-Street-Banken bis heute viel Geld. Dieses Mal trifft es die Citigroup - und deutsche Finanzfirmen gehören zu den Nutznießern.

Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise kosten die Wall-Street-Banken bis heute viel Geld. Dieses Mal trifft es die Citigroup - und deutsche Finanzfirmen gehören zu den Nutznießern.

 

New York/Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erwartet ein warmer Geldregen aus den USA. Die Citigroup hat einen Rechtsstreit um faule Hypothekenpapiere mit der Zahlung von mehr als 1,1 Milliarden Dollar (800 Mio Euro) beigelegt. Zu der Gruppe von 18 institutionellen Investoren, die Geld von der US-Großbank erhalten sollen, gehören neben der LBBW die Bayerische Landesbank (BayernLB) sowie die Allianz-Fondstochter Pimco.

Wie viel von dem Betrag auf die LBBW entfällt, konnte ein Sprecher der Bank am Dienstag nicht sagen. Nach Informationen aus Finanzkreisen handelt es sich um einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag.

„Mit diesem Vergleich erledigt sich eine beträchtliche Altlast aus der Finanzkrise“, erklärte die Citigroup am Montag in New York. „Wir sind froh, das hinter uns zu bringen.“ Die Anwaltskanzlei der Investoren hatte in den Jahren 2011 und 2013 bereits ähnliche Übereinkünfte mit der Bank of America und JPMorgan Chase erzielt.

In den Hypothekenpapieren waren Eigenheimkredite gebündelt

Wall-Street-Banken hatten vor 2008 in großem Maße Hypothekenpapiere verkauft, die in den Wirren der Krise dann massiv an Wert verloren. Viele Investoren fühlten sich über den Tisch gezogen und gingen juristisch gegen die Banken vor. Auch US-Finanzaufseher und Staatsanwälte nahmen die damaligen Deals unter die Lupe. Die Wall-Street-Banken zahlten in einer ganzen Reihe von Fällen viele Milliarden Dollar als Entschädigungen und Strafen.

Dem jetzt geschlossenen Vergleich müssen allerdings noch die Verwalter der Hypothekenpapiere (die sogenannten Trustees oder Treuhänder) sowie staatliche Stellen zustimmen. Von der Milliardenzahlung profitieren am Ende auch Investoren, die nicht direkt an den Verhandlungen mit der Citigroup beteiligt waren.

In den Hypothekenpapieren waren Eigenheimkredite gebündelt. Die Idee der Investoren war, mit den Kreditraten und der Wertsteigerung der Häuser satten Profit zu machen. Doch die Blase am US-Immobilienmarkt platzte ab 2007. Viele Hausbesitzer konnten ihre Raten nicht mehr zahlen, die Häuserpreise purzelten und in der Folge schrumpfte der Wert der Hypothekenpapiere. Dies war der Ausgangspunkt für die Finanzkrise.