Der Gemeinderat stimmte : Das Segelfluggelände soll zum Sonderlandeplatz werden. Foto: Schwark

Der Gemeinderat hat über die Umwandlung des Segelfluggeländes Musbach in einen Sonderlandeplatz beraten. Im Ort besteht Sorge über Lärmbelästigung.

Freudenstadt - Einstimmig zugestimmt hat der Freudenstädter Gemeinderat dem Antrag der Fliegergruppe, das Segelfluggelände Musbach in einen Sonderlandeplatz umzuwandeln. Stadtrat Axel Reich nahm im Zuschauerraum Platz, als Vorsitzender der Fliegergruppe war er befangen.

Auf einem Segelfluggelände dürfen Flugzeuge jedoch nur genutzt werden, um Luftfahrzeuge zu schleppen, also zu positionieren. Eines der Flugzeuge der Fliegergruppe wird jedoch für Einweisungs- und Rundflüge verwendet. Bislang war das kein Problem, aber ein Verwaltungsaufwand. Jedes Mal musste eine Sondergenehmigung für das Flugzeug beantragt werden, außerhalb des Landeplatzes. Der Antrag auf Umwandlung sei nötig, "damit der Betrieb so weitergeführt werden kann", erläuterte Bürgermeisterin Stephanie Hentschel. Die Stadt Freudenstadt soll ihre Stellungnahme an die zuständige Luftfahrtbehörde in Stuttgart abgeben.

Gutachten kann Lärmbelastung nicht bestätigen

Eine gewerbliche Nutzung des Platzes sei weder beantragt, noch würde sie genehmigt werden, führte Hentschel weiter aus. Im Musbacher Ortschaftsrat wurden Sorgen geäußert, dass der Flugplatz zu laut werden könnte. "Das treibt die Musbacher um", berichtet der Ortsvorsteher Joachim Böhm. 27 Menschen seien bei der Musbacher Ortschaftsratssitzung gewesen.

Gutachten zeigt: nicht zu viel Lärm durch Flugplatz

Ein Gutachten gibt aber Entwarnung: Unzumutbare Lärmwerte würden nicht überschritten. Die Fliegergruppe ist darüber hinaus verpflichtet, die Grenzwerte auch zukünftig einzuhalten. Baulich soll es keine Veränderung geben, der Verein möchte derzeit auch nicht den Flugbetrieb ausweiten.

Fliegerverein ist "Aushängeschild" für Freudenstadt

Hentschel empfahl dem Gemeinderat, dem Antrag des Vereins zuzustimmen. Der Verein sei ein "Aushängeschild" für die Stadt und habe bereits "bedeutende Erfolge" verzeichnet. "Er betreibt auch sehr intensiv Jugendarbeit", begründete Hentschel ihre Sympathien für den Verein. Oberbürgermeister Julian Osswald ergänzte außerdem, dass die im Ortschaftsrat angesprochenen Punkte in der Stellungnahme ergänzt werden sollten. Die finale Entscheidung fällt dann in Stuttgart bei der Luftfahrtbehörde.