Auch eine Verknüpfung mit der Hesse-Bahn soll untersucht werden Foto: Landratsamt Calw

Nagold optimal an den Ballungsraum Böblingen/Sindelfingen/Stuttgart anbinden – das ist das gemeinsame Ziel des Landkreises Calw, der Stadt Nagold und den weiteren Städten und Gemeinden im südlichen Landkreis Calw. Jetzt kommt Bewegung in die Pläne – auch weil das Land sich aktiv einbringt.

Nagold - Einer der Ansätze ist die Einbindung Nagolds in das Metropolexpressnetz des Landes Baden-Württemberg. Eine andere Alternative stellt die von der SPD-Fraktion in den Kreistag eingebrachte Konzeption der Regional-Stadtbahn dar. Wie im Beschluss des Kreistags vorgesehen, soll die Regionalstadtbahn von Herrenberg aber nicht in Nagold enden, sondern weiter über Rohrdorf, Ebhausen, Berneck bis Altensteig führen. "Darauf legen wir als Initiatoren des Antrags großen Wert", betont Ursula Utters, Altensteiger Gemeinderätin und SPD-Kreisrätin und -Fraktionssprecherin.

Der Calwer Kreistag hat daraufhin beschlossen, diese Variante in einer Machbarkeitsstudie gemeinsam mit dem Landkreis Böblingen näher zu untersuchen. Gleichzeitig wurde vom Calwer Kreistag aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Untersuchung keine negativen Auswirkungen auf die Bemühungen hinsichtlich des Metropolexpresses haben darf. In intensiven Abstimmungen mit dem Landesverkehrsministerium "konnte nun eine gemeinsame Linie gefunden und der Fahrplan für das weitere Vorgehen abgestimmt werden", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Calwer Landratsamt.

Gemeinsam nach der besten Lösung für die Region suchen

Das Verkehrsministerium hat, neben den bereits diskutierten Varianten, neue Ideen zur Verbesserung der Anbindung des südlichen Landkreises eingebracht. Diese sollen jetzt näher untersucht und in einer vergleichenden Machbarkeitsstudie nebeneinandergestellt werden. Neben der von der Stadt Nagold vorgeschlagenen Metropolexpressanbindung und der Direktverbindung sollen als weitere Varianten ein beschleunigtes Busangebot, ein Pilotprojekt des Transport Systems Bögl (TSB) sowie eine Verknüpfung mit der Kultur- und Hermann-Hesse-Bahn untersucht werden. "Ich bin froh, dass das Land die Bedeutung der Anbindung unseres wirtschaftsstarken südlichen Landkreises erkennt und wir nun gemeinsam nach der besten Lösung für die Region suchen", betont Landrat Helmut Riegger nach der Abstimmung mit dem Verkehrsministerium. "Die Zusage, dass das Land uns auch finanziell unterstützt, um umfangreich unterschiedliche Varianten zu untersuchen, stimmt mich zuversichtlich, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können."

Der Nagolder Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der an den Gesprächen mit dem Verkehrsministerium ebenfalls teilgenommen hat, bewertet die Unterstützung durch das Land ebenfalls äußerst positiv: "Aus der beabsichtigten ganzheitlichen Untersuchung können ganz sicher Priorisierungen im Hinblick auf die zeitlichen Realisierungschancen abgeleitet werden. Eins ist klar: Wir werden den Anschluss nur packen, wenn es eine gemeinsame politische Kraftanstrengung aller Beteiligten gibt."

"Wir werden jetzt auf den Landkreis Böblingen zugehen"

Im Moment arbeitet eine Projektgruppe des Landkreises und der Stadt Nagold an den Vorbereitungen für die Vergabe der anvisierten Machbarkeitsstudie. Die Machbarkeitsstudie zur Direktverbindung, die der Landkreis Calw ursprünglich gemeinsam mit dem Landkreis Böblingen, der darüber ebenfalls schon im Kreistag beraten hat, auf den Weg bringen wollte, wird dabei eingeschlossen. "Wir werden jetzt auf den Landkreis Böblingen zugehen. Nachdem wir die Machbarkeitsstudie für die Direktverbindung bereits gemeinsam angehen wollten, gehe ich davon aus, dass die Ideen des Landes im Landkreis Böblingen ebenso positiv aufgenommen werden und wir gemeinsam die nächsten Schritte gehen", so Riegger zum weiteren Vorgehen.