Ein Blick von oben auf die Fehla und die Kläranlage Burladingen. Foto: Stadt Burladingen

Burladingen. Das Land bewilligt weitere 1,3 Millionen Euro für die Spurenstoffentfernung auf der Kläranlage Burladingen.

Burladingen - "Die Verfahrenstechnik zur Spurenstoffelimination nahm im Zollernalbkreis bereits in den 1990er Jahren ihren Anfang, nun folgt die Ausrüstung der Kläranlage Burladingen mit einer Pulveraktivkohlestufe", so der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Ausbau und die Erweiterung der Burladinger Kläranlage um eine Pulveraktivkohlestufe. Bereits in einem ersten Bauabschnitt war die Stadt bei der Modernisierung der Abwasserbeseitigung und der Vorbereitung der Kläranlage zur Entnahme von Spurenstoffen mit rund 3,2 Millionen Euro unterstützt worden.

Spurenstoffe sollen herausgefiltert werden

"Spurenstoffe wie Haushaltschemikalien, Arzneimittelrückstände und Hormone aus dem Abwasser herauszufiltern, ist gerade auf der Kläranlage Burladingen ein wichtiger Beitrag zu einer fortschrittlichen Abwasserbehandlung und zum langfristigen Gewässerschutz", zeigt sich Umweltministerin Thekla Walker überzeugt. Regierungspräsident Klaus Tappeser: "Ein wichtiger und zukunftsgewandter Schritt der Stadt Burladingen, ihre Kläranlage nachzurüsten und mit einem letzten Bauabschnitt auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Damit wird besonders die empfindliche Fehla besser geschützt."

Die Fehla durchfließt zum einen ein Wasserschutzgebiet, zum anderen besteht die Fehla bei Niedrigwasser im Bereich der Einleitungsstelle fast komplett aus gereinigtem Abwasser.

Deshalb sei es nicht nur wichtig, die klassischen Gewässerparameter wie Sauerstoffbedarf, organische Belastung, Ammonium und Phosphor im Abwasser soweit wie möglich zu reduzieren, sondern auch die synthetischen Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände oder Industrie- und Haushaltschemikalien.

Moderne und umweltverträgliche Abwasserbeseitigung

Da es eine moderne und umweltverträgliche Abwasserbeseitigung nicht zum Nulltarif gibt, wird diese von Seiten des Regierungspräsidiums mit Landesmitteln bedarfsgerecht unterstützt. Bereits die Planung einer solchen Anlage erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz. Deshalb wurden bereits die ersten Schritte durch eine Machbarkeitsstudie finanziell gefördert, und die Fachingenieurinnen und Fachingenieure des Regierungspräsidiums Tübingen und des Landratsamts Zollernalbkreis begleiteten den Prozess intensiv.

Die Gesamtkosten für die Bauarbeiten belaufen sich auf rund 5,7 Millionen Euro, von denen das Land 80 Prozent, rund 4,5 Millionen Euro, übernimmt. Für den Ausbau ihrer Abwasseranlagen hat die Stadt Burladingen bereits in den Jahren 2015, 2016 und 2019 Zuschüsse des Landes in Höhe von insgesamt 622 000 Euro erhalten.