Die Entscheidung ist gefallen: Nicht in Offenburg, sondern in Lahr stationiert das Land einen Rettungshubschrauber. Foto: Ministerium

Nach monatelangem Hin und Her ist die Entscheidung gefallen: Auf dem Lahrer Flugplatzgelände  wird ein   Rettungshubschrauber stationiert.  Der genaue Standort  und die Zeitschiene  stehen noch nicht fest.

Lahr – Ursprünglich schien die Sache für Lahr schon seit einiger Zeit klar: Vor rund zwei Jahren kündigte das Innenministerium in Stuttgart an, dass künftig zehn statt bisher  acht  Rettungshubschrauber  eingesetzt werden sollen. Die beiden zusätzlichen Luftrettungsstützpunkte sollten nach Lahr und Osterburken  im Neckar-Odenwald-Kreis   kommen. Dann brachte sich Offenburg mit seinem Flugplatzgelände ins Gespräch, worauf das Regierungspräsidium im Auftrag des Ministeriums die   Standorte Lahr und Offenburg untersuchte. Die Entscheidung fiel jetzt zugunsten von Lahr aus, gab das Innenministerium am Donnerstag bekannt.  »Durch den neuen Luftrettungsstandort in Lahr wird die Empfehlung der Gutachter nach einem neuen Standort auf der Achse Lahr – Freudenstadt umgesetzt und insbesondere die Versorgungsstruktur für die Bevölkerung im Ortenaukreis und im nördlichen Schwarzwald verbessert«, so das Innenministerium. Weitere Standorte gibt  es in   Villingen-Schwenningen, Ulm,  Tübingen,  Karlsruhe,   Deggenhausertal-Wittenhofen,  Stuttgart/Pattonville, Mannheim und   Freiburg.  
Standort östlich der Start- und Landebahn

Das Land habe »für Lahr und die gesamte Region eine gute und überzeugende Entscheidung getroffen«, sagte Oberbürgermeister Markus Ibert. Auf dem Lahrer Flughafen sei der Betrieb des Rettungshubschraubers aufgrund der  Lizenzen uneingeschränkt möglich. Östlich der Start- und Landebahn gebe es geeignete Flächen für     einen  Hangar  mit Personaldienstgebäude. Nicht zuletzt ermöglicht der Lahrer Standort des Ortenau-Klinikums  als Haus der Maximalversorgung und des  Herzzentrums auf kurzen Wegen wertvolle Synergien mit dem Luftrettungsbetrieb. Bei schlechten Sichtverhältnissen bestehe die Möglichkeit eines Instrumentenanflugs, Möglichkeiten zur Betankung seien gegeben, und auf dem Flugbetriebsgelände befindet sich eine  Wetterwarte des Deutschen Wetterdiensts. »Die Argumente für Lahr lagen damit auf der Hand«,  so  Ibert.  Nachdem nun die Standortentscheidung gefallen ist, wollen die Stadt  und  IGZ  gemeinsam mit dem Land  die  konkreten Planungen aufnehmen. 
Versorgungsstruktur  im Ortenaukreis  deutlich verbessert

»Die Versorgungsstruktur für die Bevölkerung im Ortenaukreis wird damit deutlich verbessert«, kommentierte Landrat Frank Scherer die Entscheidung des Innenministeriums. Er  habe sich wiederholt für den Standort Lahr als zusätzlicher Luftrettungsstützpunkt stark gemacht. »Meinem Ziel, die Notfallversorgung im Ortenaukreis im Zuge der Klinik-Neustrukturierung mit einer modernen stationären Struktur optimal zu verzahnen, kommen wir dadurch wieder einen wichtigen Schritt näher«, so der Landrat. 

Gutachen

Um auf veränderte Anforderungen an die Notfallversorgung und eine sich ausdünnende Kliniklandschaft zu reagieren, hatte das Innenministerium ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin kamen Wissenschaftler des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Universität München zum Schluss, dass die Zahl der Rettungshubschrauber im Land von acht auf zehn erhöht werden sollte. Auch die Verlegung von Standorten war Teil der Empfehlungen. Ebenso wie eine Ausdehnung der 24-Stunden-Bereitschaft auf zwei Standorte.