Die Kleine Bühne feierte ihr 40-Jähriges mit einem altbewährten Klassiker: Zur Aufführung kam die Komödie "Der Diener zweier Herren" von Carlo Goldoni. Das Stück war auch das erste, welches der Verein 1981 bei seiner ersten Darbietung aufgeführt hatte. Foto: Decoux

Mit dem "Diener zweier Herren" von Carlo Goldoni hat die Kleine Bühne Ettenheim ihr einstiges Premierenstück im Kulturkeller erneut aufgeführt und damit ihren 40. Geburtstag nach den vorherigen Coronajahren nachgefeiert.

Ettenheim - Mit dem "Diener zweier Herren" von Carlo Goldoni hat die Kleine Bühne Ettenheim ihr einstiges Premierenstück im Kulturkeller erneut aufgeführt und damit ihren 40. Geburtstag nach den vorherigen Coronajahren nachgefeiert. Mit dem Komödien-Klassiker war sie nach ihrer Gründung im Jahr 1981 gestartet. Natürlich mit einigen anderen Schauspielern als damals – bis auf Joachim Schwab, der schon vor 41 Jahren mit auf der Bühne gestanden ist.

Das etwa 270 Jahre alte Stück des italienischen Komödiendichters Goldoni bietet mit seinen Liebesverwirrungen und Verwechslungen noch heute bewährte Lach-Rezepte. Der junge Florindo (Patrick Wieczorek) wird beschuldigt, den Bruder seiner Geliebten Beatrice, Federigo (in Doppelrolle Milena Harney), getötet zu haben und flieht nach Venedig. Dort wollte Kaufmann Pandolfo (Joachim Schwab) ursprünglich seine Tochter Rosaura Anette Lehmann) mit Federigo unter die Haube bringen. Der Totgesagte taucht zu Floeindos Verblüffung bei ihm auf. Doch es ist ein Trick: Der Tote ist die verkleidete Beatrice, unterstützt von ihrem Diener Truffaldino (Volker Harting). Harting zeigte sich als Bühnenstar: Als cleverer Mann im Harlekins-Kostüm begeisterte er im Laufe des Stücks mit besonders bemerkenswerter schauspielerischer Leistung. Auch die anderen Laiendarsteller überzeugten.

Ereignisse im Stück überschlagen sich

Etwa Doktor Lombardis (Martin Wieszorek) Sohn Silvio (Christian Salzer), der seinerseits in Rosaura verliebt ist, während die scheinmännliche Beatrice den nachgereisten Florindo bevorzugt. Alles klar? Jedenfalls verdingt sich Diener Truffaldino listig zum besseren Verdienst auch noch an Florindo als zweitem Herren – ohne beider Wissen.

Er gerät dadurch zunehmend in zahlreiche Schwierigkeiten, bald überschlagen sich die Ereignisse, Truffaldino verstrickt sich immer weiter mit jedem getauschten Brief, Schlüssel und Dukaten-Beutel. Der situationskomische Höhepunkt: Truffaldino verteilt eine einzelne Mahlzeit auf beide seiner Herren in getrennten Wirtshauszimmern – nicht ohne sich selbst auch noch beim Essen zu bedienen. Auch Wirtin Tebalda (Sabine Scholer) sowie Aufwärter und Träger (beide Kim Hoefer) tragen unfreiwillig zum Durcheinander bei, ebenso wie Rosauras Zofe Blandina (Ingrid Hartling).

Langer Schlussapplaus belohnte die Schauspieler für ihre Leistungen. Regie führte Milena Harney, assistiert von Wilfried Holzmann als Vereinsurgestein der Kleinen Bühne. Ein gelungener runder Geburtstag, nachdem seit 1981 weit mehr als 200 Darsteller im Verein mitgewirkt haben.