Groß war die Freude bei den Spendenempfängern der sechsten Aufführung des Stauseetheaters. Foto: Trenkle

Glückliche Gesichter gab es bei der Laienspielgruppe Linach. Hinter den Hobby-Schauspielern liegen harte, aber umso erfolgreichere Woche.

Furtwangen-Linach - Bis zu 900 Zuschauer kamen jeweils zu den Vorführungen. So beschloss der Veranstalter, der Harmonikaverein Linach, aufgrund der guten Resonanz, statt der geplanten fünf Aufführungen noch eine weitere Benefitzveranstaltung zu geben.

Gleich drei Spendenempfängern konnten so je 4000 Euro übergeben werden. Der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Linachtalsperre, Christian Muthmann, will das Geld für die Erhaltung der Linachtalsperre verwenden. Ulrike Waldvogel vom Freundeskreis der Bregtalschule will den Snoozleraum an der Bregtalschule neugestalten. Die Außenanlagen des Bruderhauses Diakonie in Hammereisenbach will Katerina Olbrich wieder aufhübschen.

Keine Probe ohne Corona-bedingte Ausfälle

Für die Theatergruppe gingen mehrere anstrengende Monate zu Ende. Allein vier Monate musste geprobt werden. Bei 31 Rollen war das für Regisseur Florian Klausmann nicht immer ganz einfach. "Erst zur Hauptprobe waren alle zum ersten Mal anwesend", so Klausmann. Bei jeder Probe hat immer wieder mindestens einer gefehlt. Teils private Gründe, aber vor allem Corona schlug immer mal wieder zu, so dass es zu quarantänebedingten Ausfällen kam. Generell war das Corona-Schwert allgegenwärtig. Beim Probenbeginn im März war noch allgemein unklar, wie sich die Situation bis in den Sommer entwickeln würde. Aber seitens der Verantwortlichen wurde es einfach mal mutig angegangen.

Statt Regen wie im Vorjahr, diesmal eitel Sonnenschein

Schon im vergangenen Jahr machte Corona der Theatergruppe einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich war die Freilichtaufführung für Juli 2021 geplant worden. Auch waren schon fünf Termine angesetzt. Im Gegensatz zu diesem Jahr, wo an jedem Theatertag die Sonne geschienen hat und an Regen überhaupt nicht zu denken war, hat es im vorangegangenen Jahr an allen Aufführungsterminen gegossen wie aus Eimern.

Auch in diesem Jahr galt es wieder viele Helfer zusammenzubringen. Für einen Ort mit 130 Einwohnern, die Linach hat, hört sich das nicht ganz einfach an. Neben den vielen Schauspielern haben sich dennoch zahlreiche Helfer des Harmonikavereins sowie auch viele weitere freiwillige Helfer, die sich gemeldet hatten, zusammengefunden. Auch für die Feuerwehr galt es für den Parkplatzdienst jedes mal sechs Einweiser zu stellen. So gab es seitens der Zuschauer neben der gelungenen Aufführung auch viel Lob für die Organisation.

Tieflader für Talsperren-Bühnenbild ergattert

Fleißig war auch das Bauteam. Zusätzlich zu einem Haus, musste noch die Talsperre gebaut werden. Diese war auf einem Tieflader aufgebaut. Hier machte sich Rudolf Fleig auf die Suche. Einen ausgemusterten Tieflader der Firma Hermann fand er bei Florian Pfaff, der diesen herrichten möchte. Doch für den Sommer lieh er diesen großzügig aus. Und für die Talsperre wurden Originalteile der ursprünglichen Wirtschaft verwendet. So das Talsperrenschild, die Eingangstüre und die Wände.

Nicht immer einfach war die Fahrzeugbeschaffung. So beispielsweise einen gelben Postkombi zu finden. Von mehreren Personen wurde ein solches Fahrzeug gesichtet. Und der Besitzer in Tennenbronn war gleich begeistert sein Fahrzeug der Laienspielgruppe zur Verfügung zu stellen.

Fahrer eines Opel-Kadetts aus den 1980er Jahren ausfindig gemacht

Für die Szenen der 80er Jahre musste ein entsprechendes Auto gefunden werden. So war Florian Klausmann beim Mühlentag in Linach. Dort parkte er zufällig neben einem alten Opel Kadett. Und so machte er auf dem Fest Peter Scherzinger aus Furtwangen ausfindig, der sich bereit erklärte das Fahrzeug zur Verfügung zu stellen.

Es muss authentisch sein

Wichtig bei den Aufführungen war auch das Rote Kreuz. Nicht nur für die Zuschauer, auch für Florian Klausmann. In einer Szene musste er stürzen. Zum Schluss hatte er mehrere Blutergüsse. Einmal musste er vom Roten Kreuz verarztet werden, da sein Ellenbogen vom Sturz blutete.

Mit dabei war auch Stefan Kosakiewicz-Dorer. Er ist im sechsten Semester an der Schauspielschule in Freiburg. Dort hat er einen Schweizer Mitschüler. Dieser sprach den eingespielten Wetterbericht auf Band. Damit es noch autenthischer klang, wurde das Band schneller abgespielt, es sollte ja ein unverständlicher Wetterbericht sein.