Andreas Hummel (hinten), Sylvia Lauf (links) und Michael Kempf (vorne) vom Abenteuerspielplatz Lahr sowie Eva Schilling und Ellen Wagner (ganz rechts) der Firma Wagner freuten sich, das 1,70 Meter große Insekten-Hotel am Flugplatz einzuweihen. Foto: Merz

Umweltschutz: "Abenteuerspielplatz" baut Insektenhaus

Lahr - Ein großes Insekten-Hotel wurde neben dem Werk der Lahrer Firma Wagner System aufgestellt. In Zusammenarbeit mit der Initiative "Abenteuerspielplatz" ist das Projekt entstanden, um Lebensräume zu schaffen und die Artenvielfalt zu erhalten.

Ein wahres "Herzensprojekt" sei der entstandene Bereich neben dem Werk der Firma Wagner am Flugplatz. Neben der Wildblumen-Wiese befindet sich dort nun auch ein großes Insekten-Hotel, Totholz für Käfer und einige Bienenkästen. Sie hoffe, dass die Aktion einen Mitmach-Effekt habe, so Geschäftsführerin Ellen Wagner. Um dies zu verwirklichen, verschicke die Firma mit ihren Produkten seit einiger Zeit Tütchen mit Blumensamen zum Aussäen.

"Das ist kein Hotel, es ist ein Grand-Hotel", schwärmte Wagner-Sprecherin Eva Schilling beim Pressetermin. Das Haus sei fast ganz aus recycelten Baumaterialien und Naturprodukten entstanden. "Nur Schrauben und Nägel haben wir gekauft", erklärte Zimmermann Michael Kempf. Mit ihm hatte man beim Bau auf dem Gelände der Initiative "Abenteuerspielplatz" einen Profi an der Seite gehabt. Da ein Großteil des Bauholzes aus Einmalpaletten der Firma stamme, weihten die Anwesenden unter dem Motto "Alles paletti" die Insekten-Behausung ein. Vor drei Jahren hätten sich die Kooperationspartner kennengelernt. "Sie brauchten Spenden und wir haben gerne geholfen", so Schilling.

300.000 Bienen produzieren fleißig Honig

Neben Einmalpaletten wurden auch Backsteine, Lehm, Holunder, Stroh, Heu, Äste, Holz, Sand und Ziegel dazu verwendet, den unterschiedlichsten Tieren einen Unterschlupf zu bieten. Im unteren Stock wurde ein Eingang für Igel geschaffen, die sich in dem mit Laub gefüllten Abschnitt verkriechen könnten. "Auch für Eidechsen ist das hier ideal", so Schilling. Die kleinen Bohrlöcher seien für Wildbienen und Käfer gedacht und im Heu würden sich Ohrenzwicker verstecken. Auch für Fledermäuse, Marienkäfer und Schmetterlinge wurde im Hotel Platz geschaffen.

Neben der großen Insekten-Behausung wurden auf dem Gelände auch noch andere Hilfen für die Tierwelt eingerichtet. Ein Teil des 1,2 Hektar großen Feldes, das von den Landwirten Theo und Sigmund Heitz bewirtschaftet wird, hätte für die Wildblumen-Wiese weichen müssen. Pflanzen wie Phacelia, Buchweizen, Sonnenblumen, Klee, Kornblumen und Klatschmohn wachsen nun auf der Fläche hinter dem Insektenhotel.

Die Imkerei Ostermann betreut die Bienenkästen auf dem Gelände, in denen etwa 300.000 Bienen leben würden. "Die Tiere produzieren schon fleißig, ich konnte den Honig sogar schon probieren", berichtet Eva Schilling. Mit rund 500 Gläsern Honig könne die Firma rechnen. Den eigenen Wagner-Honig wolle man dann an Mitarbeiter und Kunden verschenken.

Außerdem wurden auf dem Areal einige Haufen mit Totholz und Ästen errichtet. "Kleine Tiere wie Igel und Käfer können sich hier verkriechen", so Kempf.

Das kann jeder für die Tiere tun

"Jeder kann einen Beitrag leisten", sagt Ellen Wagner. So könne man auf dem Balkon, im Garten oder Schrebergarten Wildblumen für Bienen und andere Insekten aussäen. Igel und Käfer würden sich über Totholz freuen und für Eidechsen könne man Steinhaufen errichten. Auch Hecken und Bäume seien eine große Hilfe für kleine Tiere.