Der liturgische Lichtermarsch ging unter anderem durch die Marktstraße. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Lichtermarsch: Teilnehmer ziehen durch die Innenstadt / Kundgebung auf dem Rathausplatz / Abschluss in der Martinskirche

Der Lichtermarsch am Samstag hat mehrere Hundert Menschen zum Mitmachen angeregt. Von der Friedenskirche zogen die Teilnehmer über die Stiftskirche zum Rathausplatz, wo die zentrale Kundgebung über die Bühne gegangen ist.

Lahr. Die Idee des Lichtermarschs, den es in Lahr seit dem Jahr 2014 gibt, ist, dass das Friedenslicht von Bethlehem als Symbol durch die Stadt getragen wird. Das Licht, tatsächlich entzündet in der Geburtsstadt von Jesus Christus, wird von Pfadfindern in die gesamte Welt gebracht. Neben den Teilnehmern sorgte der liturgische Marsch für das entsprechende Aufsehen. Vor allem bei vielen Flaneuren, die am Samstag in der Innenstadt noch als Einkäufer am Abend vor dem vierten Advent unterwegs gewesen sind.

Auf dem Rathausplatz sprach zunächst Elisabeth Akbaba, Mitglied der aramäischen Gemeinde. "Ich bin stolz, Aramäerin zu sein", sagte Akbaba. Die aramäische christliche Gemeinde sei eine der ersten gewesen, die Christus gefolgt sei. Sie wünsche sich für alle Minderheiten des Orients, Aleviten, Jesiden oder andere: "Steht zu euren Grundwerten." Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller sagte, dass jeder, der hierher gekommen sei und noch kommen werde, auch etwas mitbringe. Die Menschen in dieser Stadt sollten zunehmend mehr Bürger statt Einwohner werden. "Es gibt keinen schlüssigen Ausweg, kein konsensfähiges politisches Konzept, keine schnelle militärische Lösung: Moral und Menschenrechte werden als Propagandawaffe missbraucht", sagte Pfarrer Frank-Uwe Kündiger.

In der Christuskirche zitierte Pfarrer Kieren Jäschke die Seligpreisungen aus der Bergpredigt des Matthäusevangeliums. "Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden." Die Weihnachtsbotschaft sei eine frohe Botschaft. Wie aber würde sich Gott fühlen, wenn er diese Welt ansehen würde, die Ausbeutung die Gewalt oder die Umweltzerstörung? "Wie geht Gott um mit uns?" Die Antwort laut Jäschke: Er habe ein Kind geschickt – zu Weihnachten, klein und hilflos. Der Pfarrer zitierte das Jesuswort aus dem Evangelium nach Johannes: "Ich bin das Licht der Welt" und "Ihr seid das Licht der Welt." Rebecca Akbaba sang dabei das "Vater Unser" auf Aramäisch.

Mit dieser Botschaft zogen die Menschen mit den vielen Kerzen bis zur Martinskirche. Im Gemeindehaus gab es syrische und aramäische Spezialitäten und Lieder des Gospelchors "Golden Harps".