Aud dem Weihnachtsbaum wird ein Fasentsbaum: Felix (von links), Hannah, Verena und Anja Himmelsbach aus Schutteral beim Schmücken. Foto: Claudia Dach

Fasent: Trotz Pandemie und Lockdown feiern die Narren in der Region – und lassen die Leser der Lahrer Zeitung daran teilhaben

Keine Büttenabende, keine Straßenumzüge, keine Narrendörfer, keine Guzeleregen – die Fasent fällt dieses Jahr der Pandemie zum Opfer. Man muss nicht drumherum reden: 2021 wird sicher nicht in die Fünfte-Jahreszeit-Annalen eingehen. Deshalb könnten die Narren in der Region nun Trauer tragen und schon vor Aschermittwoch heulen – tun sie aber nicht. Weil es wider ihrer Natur wäre.

Zahlreiche Narrenbilder von unseren Lesern 

Wir haben unsere Leser dazu aufgerufen, uns Fotos zu schicken, die zeigen, wie Fasent zu Hause geht. Wie man trotz Lockdown glückselige Tage verbringt. Dass der Frohsinn stärker ist als das Virus. Und unsere Leser haben geliefert, die Resonanz war erfreulich groß.

Keine Hallenfasent? Was soll’s! Zwei Familien haben sich in närrische Schale geworfen, vor den Computer gesetzt und über Skype einen digitalen Kappeobend gefeiert: Die Stimmung war prächtig, wie auf einem Schnappschuss unschwer zu erkennen ist. In Schuttertal und in Kippenheimweiler wurde wie vielerorts aus der Not eine Tugend gemacht: Statt den Christbaum am Straßenrand seinem traurigen Schicksal zu überlassen, wurde er flugs umfunktioniert: Luftballons statt Kugeln, Spättle statt Lametta – fertig war der Fasentbaum. In Oberschopfheim wurde gar eine ganze Terrasse fastnachtlich gestaltet.

Nächstes Jahr umso lauter

Ein Rathaussturm funktioniert auch unter Einhaltung der AHA-Regeln, wie die "Schärmies" aus Mietersheim zeigen. Mit Maske und Abstand wurde der Obrigkeit der Schlüssel entrissen, die Narren ergriffen die Macht. Diese senden fast überall in der Region ein Lebenszeichen aus, in Form von Narrenbäumen. In Schuttertal haben die Lurewiebli ein 17-Meter-Koloss aufgestellt. Motto: "Schaut her, wir sind noch da!"

Dass Fastnachter fabelhaft Spaß und Ernst miteinander zu verknüpfen verstehen, zeigt die gemeinsame Kampagne "Ohne Mask’ bisch du de Narr" von Hästrägern aus der ganzen Umgebung. So muss einem nicht bange sein, um die Tradition der Fasent. Wer dieses Jahr Verantwortung zeigt, wird nächstes Jahr umso lauter rufen: "Naaarriiii..."