Die Macher der Pflegewochen wollen auf das Thema Pflege aufmerksam machen: Ulrike Gödeke (von links), Ursula Nägele, Oliver Eisenbarth, Heike Dorow und Claudia Collet-Moschberger. Foto: Neumann

AG Pflege und Versorgung lädt zu Aktionswochen ein. 30 Veranstaltungen sind geplant.

Lahr. Die Arbeitsgemeinschaft Pflege und Versorgung Lahr veranstaltet vom 6. April bis zum 25. Mai erstmals die Reihe "Pflegewochen". Unter dem Motto "Gut informiert in die Zukunft" laden Einrichtungen aus Lahr und Umlandgemeinden zu 30 Terminen ein.

Geplant sind Vorträge, Ausstellungen, ein Gottesdienst und Feste. "Die Idee ist, die Bürger umfassend zum Thema Pflege zu informieren und neue Blickwinkel zu ermöglichen", sagte Oliver Eisenbarth, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Mit seinen Kolleginnen Claudia Collet-Moschberger, Ursula Nägele, Ulrike Gödeke und Heike Dorow hat er das Programm bei einem Pressegespräch vorgestellt.

"Manche haben zur Pflege Horrorbilder im Kopf. Wir wollen zeigen, dass die Realität ganz anders aussieht", betonte Dorow von der Außenstelle Lahr des Pflegestützpunkts Ortenau. Viele beschäftigten sich mit dem Thema erst, wenn es sie betrifft. Es sei aber klug, sich schon vorher damit zu befassen. Denn: "Pflege kann früher oder später jeden treffen."

"Wir sind stolz auf das vielfältige Programm", betonten die Macher. Auf dem Plan stehen beispielsweise ein Kneipp-Gesundheitstag, eine Veranstaltung zur Sterbebegleitung, "Kochen mit Demenz" und ein Selbstversuch mit einem Alterssimulationsanzug. Die Teilnahme ist jeweils kostenlos, eine Anmeldung ist nur bei wenigen der 30 Veranstaltungen notwendig.

Der Flyer mit einem Überblick über alle Aktionen wird in den kommenden Tagen großflächig ausgelegt. Die Eröffnung der Pflegewochen ist am Dienstag, 9. April, ab 17.30 Uhr in der Lahrer Mediathek. Dabei wird auch Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller anwesend sein und die Ausstellung "Kunst im Alter" eröffnen.

Viele Veranstaltungen folgen

Am Dienstag, 16. April, ist im "Schlachthof" von 15 bis 17 Uhr eine Veranstaltung unter dem Titel "Einmal alt sein und zurück". Dabei können die Besucher einen Anzug anziehen, der die Beweglichkeit eines Senioren simuliert. Dorow empfiehlt allen, das zu testen: "Das ist eine spannende Erfahrung. Auf einmal versteht man, wie sich jemand fühlt, der in seiner Mobilität sehr eingeschränkt ist."

Am Montag, 22. April, steht in der Elzhalle Wittenweier in Schwanau das Thema »Sturzprophylaxe auf dem Plan. Es soll über Stürze gesprochen werden und Tipps vermittelt werden, wie solche Unfälle vermieden werden können.

Für Mittwoch, 24. April, ist die Veranstaltung "Leben bis zuletzt" im Pflugsaal in Lahr geplant. Der Hospizverein informiert dabei über würdige Sterbebegleitung und den Umgang damit.
Die Idee zur Veranstaltungsreihe kommt aus Achern. 2012 wurde dort ein "Pflegemonat" veranstaltet, der gut angekommen ist, berichtete Oliver Eisenbarth.

Das gleiche Prinzip möchte er nun hier anwenden. Mit dem Programm will er das Thema Pflege in den Fokus rücken. Ursula Nägele von der katholischen Sozialstation St. Vinzenz formuliert es etwas anders: Mit den Pflegewochen sollen "Türen im Kopf" geöffnet werden.