Starteten vor drei Monaten die Klimawette (von liinks): Initiator Michael Bilharz, Martin Stehr vom Stadtplanungsamt, Klimaschutzmanagerin Madeleine Krol und Bürgermeister Tilman Petters. Archivfoto: Stadt Quelle: Unbekannt

Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Klimawette" haben die Lahrerinnen und Lahrer in drei Monaten fast 56 Tonnen CO2 eingespart. Damit liegt Lahr auf Platz 73 von 329 in der deutschlandweiten CO2-Städteliga.

Lahr (red/sm). Anlässlich der Weltklimakonferenz in Glasgow wollte der Initiator der Klimaschutzaktion, Michael Bilharz, ein Zeichen setzen und radelte auf seiner Sommertour an 103 Tagen insgesamt 7330 Kilometer mit dem Lastenrad und einer symbolischen Tonne CO2 im Gepäck quer durch Deutschland. Auch in Lahr machte er Ende Juli Station und rief mit lokalen Unterstützern und der Stadt Lahr zum Mitmachen auf.

Die Stadt Lahr hat die Aktion unterstützt. Sie rief wie viele weitere Städte in Deutschland zum Mitmachen auf. Insgesamt eine Million Menschen in Deutschland wurden gesucht, die gemeinsam eine Million Tonnen CO2 zusätzlich einsparten. Dies entspricht 1,5 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. Bürgermeister Tilman Petters nahm im Rahmen einer eigenen Stadtwette die Herausforderung an, mindestens 1,5 Prozent der Einwohner in Lahr dazu zu bewegen, durch persönliche Maßnahmen oder eine Spende für Klimaschutzprojekte jeweils eine Tonne CO2 einzusparen. In Lahr entspricht das 697 Lahrern mit 697 eingesparten Tonnen CO2.

Am Ende der Aktion ist das ambitionierte Ziel sowohl der bundesweiten als auch der Lahrer Klimawette nicht geschafft, berichtet die Stadtverwaltung. Bürgermeister Tilman Petters bedankte sich bei denjenigen, die mitgemacht haben: "Dieses Format ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist wichtig für jeden Einzelnen, nicht nur den Ernst der Lage zu erkennen, sondern selbst im unmittelbaren Umfeld etwas zu tun. Jedoch: Die geringe Teilnahme von nur 61 Lahrerinnen und Lahrern, zwar mehr als in Nachbarkommunen, erschreckt bezüglich des Themas und überrascht." Eigentlich sollte doch die Dringlichkeit zum Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Herausforderung in der politischen, medialen und gesellschaftlichen Mitte angekommen sein. Dieses Ergebnis müsse Ansporn sein, die Ansprache und die Einbindung der einzelnen Bürger noch zu verbessern und zu stärken", so Petters.

In Baden-Württemberg hat sich laut Stadt die Jahresmitteltemperatur zwischen 1951 und 2000 bereits um 1,5 Grad erhöht, ein Jahrhundertsommer folgt dem anderen, Städte werden immer heißer, Unwetter und Überschwemmungen häufen sich.

"Auch wenn die Klimawetten nicht gewonnen sind, so hat die Aktion dennoch neue Mitstreiter für den Klimaschutz gebracht und konnte neue Impulse für klimagerechtes Verhalten geben", ist die Lahrer Klimaschutzmanagerin Madeleine Krol überzeugt. "Bei der deutschlandweiten Aktion wurden rund 18 700 Tonnen CO2 und 89 Millionen Autokilometer zusätzlich eingespart. Mehr als 12 500 haben mitgemacht und sind als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für den Klimaschutz auch zukünftig gewonnen. Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten", betont die Klimaschutzmanagerin.