Konzert: "Sound im Park" begeistert mehr als 300 Zuhörer / Handgemachte Musik und bekannte Songs
Lahr. Man nehme einen Traktoranhänger mit Absperrband abgesichert, einige hervorragende Musiker, stelle einen Grill auf, sorge für ausreichend kühle Getränke, hoffe auf gutes Wetter: Fertig ist eine Veranstaltung, die begeistert. Und das trotz der Konkurrenz einiger Großereignisse in Lahr.
Genau dieses unprätentiöse Ambiente macht den Charme des "Sound im Park" im Friedrich-Maurer-Park mit richtig handgemachter Musik auf der Boule-Bahn aus.
Die Minigolf-Bahn wurde zum Dancefloor
Zuerst Julia Schraudolph mit ihrem Gesang, Ulli Bohnert an der Gitarre und mit Gesang, teilweise verstärkt um Harald Fahrner an den Keyboards, danach Henning und Luca Lehmann mit Thomas Sauter, die sich mit Peter Dietrich an der Bluesharp ergänzten, bescherten mit dem rockigen Sound einen launigen musikalischen Sommerabend. Der Vortrag von Julia Schraudoph, 28 Jahre und frisch verheiratet, und Ulli Bohnert entwickelte eine interessante Spannung durch den Kontrast von Julia Schraudolphs klarer, kraftvoller Stimme und dem sonoren dunklen Timbre von Ulli Bohnert. Zuerst im Duo mit etwa so unterschiedlichen Titeln wie Katy Perrys "The one that got away" oder "Stand by me" von Ben E.King.
Ab dem sechsten Stück erweiterte Harald Fahrner am Keyboard die musikalischen Möglichkeiten, was vor allem in dem Stück "If I aint got you" von Alicia Keys das Publikum überzeugte. Nach 19 Stücken eines breiten, sehr abwechslungsreichen Repertoires entließ das begeisterte Publikum die beiden nicht ohne Zugabe, in diesem Fall "Sweet Dreams" von den Eurythmics. Nach der "Tafelmusik", wie Ulli Bohnert in seiner launigen Moderation ihren Teil des Abends titulierte, übernahmen Henning und Luca Lehmann, Thomas Sauter und Peter Dietrich die Bühne für den rockigen Part.
Gleich zum Anfang eine Reminiszenz an die gerade abgeschlossene Tour der Stones mit "Let’s stick together" und "Paint it black", womit sie sofort die mehr als 300 Besucher eingenommen haben. Mit weiteren Klassikern aus der Rockgeschichte wie "Working Man Blues" von Bob Dylan, mit bluesigen Akzenten von Peter Dietrich an der Bluesharp und Thomas Sauter an der Gitarre oder mit einer ganzen Reihe von Bowiestücken wie "Heroes", "Space Oddity" und "This is not America", alles Paradestücke von Henning Lehmann, steigerte sich die Stimmung. Der Platz neben der Minigolfbahn wurde kurzerhand zum Dancefloor umfunktioniert, woran sicher Luca Lehmann nicht unschuldig war – seine hervorragende Rhythmusarbeit am Cajon trieb den Zuschauern das Kribbeln in die Beine.
Die frenetisch geforderten Zugaben mit "Passenger" von Iggy Pop und "Psycho Killer" von den Talking Heads konnte die Menge nicht zufrieden stellen, was Henning Lehmann dazu veranlasste, nochmals alle Akteure des Abends auf der Bühne für zwei weitere Zugaben zu versammeln.