Gert Endres ist Leadsänger und Gitarrist bei "Oil". Foto: Promo Foto: Lahrer Zeitung

Musik: Soundtrack zum Konzertfilm erschienen / Aufnahmen aus dem Schlachthof

Lahr (red/sl). Erst wenige Wochen ist es her, dass die Lahrer Band "Oil" mit ihrem Video zum Anti-Kriegs-Song "War is Hell" in den Schlagzeilen auftauchte. Nun veröffentlichen die Rocker das dazugehörige Album "Live in Concert", auf dem neben "War is Hell" insgesamt zwölf Songs der Marke Hard Rock und Heavy Metal versammelt sind. Abgerundet wird das Album von "Oli"-Klassikern wie "Adrenaline", das bereits auf dem 2017 erschienenen Studioalbum "Feed your Brains" zu hören war und im letzten Jahr in der Titelmelodie der SWR-Fernsehsendung "Sport im Dritten" zum Einsatz kam.

"Oil" kann mit doppeltem Leadgesang aufwarten: Leadsänger und Gitarrist Gert Endres geht mit druckvollem Gesang voraus, während Drummer Marc Vetter mal mit softweichem Timbre ("Idols"), mal mit Classic-Rock-Gesang ("Oil") glänzt – unterstützt vom Bass-Spiel von Rainer Jauch, der von funkigem Slap-Bass ("Killer") bis zu schnellen Riffs ("Absolute Pitch") die Bandbreite seines Instruments bedient. So klingt "Oil" mit seinen drei Mitgliedern ab und an wie eine fünfköpfige Band.

Auf "Live in Concert" präsentiert "Oil" eine Weiterentwicklung des typischen Heavy Metal: mit harten Riffs, eingängigen Melodien und tiefgreifenden Texten spielen sie mit unterschiedlichen Musikstilen, ohne dabei das Fundament des Heavy und Classic Rock zu vernachlässigen.

Konzertfilm ist bei Amazon Prime zu sehen

Dass ein Rock-Trio ein Live-Album veröffentlicht, ist eine Besonderheit. Die sonst übliche Praxis derartiger Rockformationen, den Gitarrensound bei Studioaufnahmen zu doppeln, also zweifach einzuspielen, um einen breiteren Sound zu erlangen, ist bei Live-Aufnahmen nicht umsetzbar. Dass das Album dennoch mit einem "breiten Sound" daherkommt, ist daher umso beeindruckender. Produzent Maik Styrnol vom Lahrer "Punchline Studio" hebt hervor: "Das ganze Konzert war einfach phänomenal. Da muss man auch den Veranstaltern von der Lahrer Rockwerkstatt ein Riesen-Kompliment machen", so der für die Tonmischung verantwortliche Styrnol in einer Pressemitteilung. "Taner Demiralay als Live-Mischer und Wolfgang Richter haben einen tollen Job gemacht. Wenn man mit solchem Material arbeitet, geht es am Ende nur noch um das Herausarbeiten des Album-Sounds und natürlich die Vision der Band", so Styrnol.

Obligatorisch für einen Live-Auftritt von "Oil": Ein Schlagzeugsolo von Marc Vetter, der dabei einhändig schlagzeugspielend zu einem kurzen Trompetensolo ansetzt. Das hat man so bisher nur bei der 1990er-Rockformation Scaramouche gehört – auch damals mit Marc Vetter an den Drums.

Der zum Album gehörende Konzertfilm "Oil – Live in Concert", ebenfalls produziert vom Lahrer "Punchline Studio", ist nach wie vor bei der Streamingplattform Amazon Prime Video zu finden.

Das "Punchline Studio" hat seinen Sitz in Lahr. Die von den Brüdern Pirmin und Maik Styrnol geführte Produktionsfirma hat sich neben Sprecher- und Kompositionstätigkeiten vor allem auf die Musikbranche spezialisiert. Derzeit drehen die Styrnols die Kino-Dokumentation "Heart and Soul" über die ehemalige Lahrer Rockband Scaramouche.