Jahreskonzert: Der Musikverein Kuhbach und die Musikkapelle Grafenhausen begeben sich in eine Traumwelt
Zwei Kapellen haben beim Doppelkonzert am Samstag in der Kuhbacher Festhalle musikalische Träumereien in allen Formen und Facetten serviert. Das Blasorchester Kuhbach und die Musikkapelle Grafenhausen entführten 200 Gäste in die Traumwelt der Musik.
Kuhbach (gk). Gregor Kopp, Vorsitzender des Musikvereins Kuhbach, hatte am Samstag bei seiner Begrüßung in der gut gefüllten Festhalle nicht zu viel versprochen: Zwei Blasorchester nahmen die Gäste mit auf eine musikalische Reise in eine Traumwelt, in der auf vielfältige Weise den Emotionen freier Lauf gelassen wurde.
Den Anfang machte der Gast aus Grafenhausen. Die Musikkapelle unter der Leitung von Steffen Jäger beeindruckte schon mit ihrer aktiven Präsenz von 58 Musikern auf der Bühne. Jung und dynamisch gingen sie ans Werk und bewiesen, dass ihre Aktiven im Alter von 14 bis 78 Jahren in der Lage sind, sich jeder Träumerei anzupassen.
Dirigent Jäger ließ nichts aus, mit seinen fünf Beiträgen, sich auf eine Reise zu Hoffnung und Sehnsucht, zu Zuflucht und zu Wünschen aufzumachen. Mit seinem großen Klangkörper brachte er zum Ausdruck, dass Musik zu den schönsten Dingen im Leben zählt: Ob bei der Ouvertüre zur Oper Nabucco von Guiseppi Verdi, dem Stück "Barcarole" aus Hoffmans Erzählungen bis zu den Musical-Highlights reichte das Spektrum, mit dem sich die Grafenhausener präsentierten.
Bauchweh hatten die Gastgeber vom Musikverein Kuhbach ob der zahlenmäßigen Übermacht aus Grafenhausen, wie sie nach der Pause verrieten. Ob sie sich – wie die vielen Gäste in der Festhalle – mit saftigem Schäufele und Kartoffelsalat stärkten, um sich danach den musikalischen Träumereien hinzugeben, blieb ihr Geheimnis. Sie brauchten sich keineswegs zu verstecken, als sie mit 24 Aktiven ihre Präsenz auf der Bühne zeigten und sich auf beschwingte Art für eine weitere Stunde ins Zeug legten.
Der Musikverein steuerte sechs weitere Beiträge zu einem umspannenden Motto bei, das als "große Träumereien" seinen Namen beim Jahreskonzert mehr als verdiente. Mit dem "Kaiserin Sissi-Marsch" von Timo Deelweg eröffnete Igor Guitbout am Dirigentenpult den musikalischen Reigen. Was die Musiker mit ihren Instrumenten ans Ohr der Zuhörer zauberten, konnte das Auge auf einer Leinwand mit verfolgen: Bilder voller Emotionen, von der Kaiserin von Österreich, über Tschaikowskys Prinzen im Märchen Dörnröschen über den aktuellen Musical-Film "LalaLand". Die Geschichte feierte am Samstag mit der Blasmusikkapelle aus Kuhbach fröhliche Urständ.
Dirigent Igor Guitbout, seit zwei Jahren der musikalische Leiter der Kuhbacher, interpretierte den Song "City of Stars" auf ganz besondere, gefühlvolle Weise. Der Beifall im Publikum war fast so stark wie bei den Erinnerungen an den Zirkus Renz, in dessen Welt Samuel Weiß am Xylofon mit einem technisch brillanten Klangspiel glänzte. Die Träumereien nahmen auch danach noch kein Ende, schließlich entführte das Orchester das Publikum zu den Melodien des Zauberers Oz.
Von dort ging es über einen traumhaften Regenbogen in die Kuhbacher Festhalle zurück, wo die Stimmung ihrem Höhepunkt entgegensteuerte. Mehrere Zugaben waren die Folge, beste Unterhaltungsmusik schloss sich an – bereichert von Guitbout und seinen Musikern, die mit "Welcome to the Jungle" von Guns’n’Roses einen für Blasorchester eher ungewöhnlichen Hit spielte. Dem Publikum gefiel’s: es swingte mit.
Für zehnjährige Aktivität im Musikverein Kuhbach wurden Lars Dupps und Sina Krämer vom Vorsitzenden Gregor Kopp in der Pause des Jahreskonzerts in der Festhalle geehrt.