Extra angelegte neue Schnell-Radwege sollen auch im Rheintal die Verbindung für Radfahrer verbessern. Gebaut ist noch kein einziger dieser Wege, aber untersucht werden jetzt mal fünf weitere Routen, auch von Lahr Richtung Emmendingen. Foto: Symbolfoto: Schmidt

Verkehr: Regionalverband prüft neue Strecken / Route Lahr – Emmendingen denkbar

Lahr/Offenburg - Die Planung von speziellen Rad-Schnellwegen im Rheintal kommt laut Regionalverband gut voran. Weitere Strecken sollen nun untersucht werden, etwa von Lahr nach Emmendingen. Doch nicht überall gibt es Interesse an diesen Schnellwegen.

Rad-Schnellwege sollen bieten, was der Name verspricht: Mit dem Rad schnell zu fahren und größere Strecken ohne ständiges Stoppen an Kreuzungen zurücklegen zu können. Angesprochen werden sollen vor allem auch Berufspendler, die lieber mit dem Rad als mit dem Auto zum Job und zurück fahren wollen. Niederländische Ergebnisse zeigen, dass nach dem Bau solcher Rad-Routen zum schnellen Flitzen fünf bis 15 Prozent der bisherigen Autofahrer aufs Rad umsteigen.

Das will die Politik auch im Rheintal fördern. In der Sitzung des Regionalverbands Südlicher Oberrhein vor wenigen Tagen in Denzlingen wurde der Sachstand aller bisherigen und aktuellen Radschnellweg-Projekte in der Region dargestellt.

Der Regionalverband hat seit 2017 fünf Machbarkeitsstudien für Rad-Schnellverbindungen in der Region erstellt. Aktuell werden fünf weitere Korridore untersucht. Von den fünf in der ersten Runde untersuchten Strecken nahm zwei das Land unter seine Fittiche. Es handelt sich hierbei um die Strecken Offenburg – Strasbourg sowie Freiburg – Waldkirch/Emmendingen. Mit der Entscheidung des Verkehrsministeriums ist für diese Wege grundsätzlich das Land für Planung, Bau, Betrieb, Unterhaltung, Reinigung und Winterdienst verantwortlich.

Machbarkeitsstudien über durchgängiges Rad-Schnellwegnetz von Nord nach Süd

Um den Rad-Schnellweg Offenburg – Gengenbach kümmern sich der Ortenaukreis und der Stadt Offenburg. Ein Weg Offenburg – Friesenheim – Lahr wird mangels Interesse vorerst nicht umgesetzt (siehe Info).

In der zweiten Runde werden nun folgende fünf Rad-Schnellverbindungen untersucht: Lahr – Emmendingen; Offenburg – Appenweier – Renchen – Achern – Bühl; Freiburg – Bad Krozingen – Heitersheim – Müllheim; Freiburg – Umkirch – Breisach sowie Freiburg – Kirchzarten.

"Sobald die Machbarkeitsstudien abgeschlossen sind, haben wir planerisch ein durchgängiges Rad-Schnellwegnetz von Nord nach Süd durch die gesamte Region untersucht. Mit den Ergebnissen können wir dann mit dem Land über die mögliche Übernahme der Baulastträgerschaft sprechen", sagte der Verbandsdirektor des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, Christian Dusch.

Die Machbarkeitsstudien wurden finanziell durch Bundes- und Landesmittel unterstützt. "Ohne die Förderung hätten wir die Machbarkeitsstudien nicht erstellen können. Allerdings wird der Umstieg aufs Fahrrad für die Menschen erst dann möglich, wenn die Radschnellwege realisiert worden sind. Dafür braucht es eine zügige Planung und auch für den Bau eine verlässliche Förderperspektive", betonte der Verbandsvorsitzende des Regionalverbands Otto Neideck.

Für einen Radschnellweg auf der Strecke von Offenburg über Friesenheim nach Lahr gibt es offenbar wenig Interesse. Die dadurch berührten Gemeinden Friesenheim und Hohberg hätten bei früher geführten Gesprächen keinen Bedarf gesehen. Der Regionalverband will die untersuchte Verbindung im Blick behalten und bleibt mit allen Städten und Gemeinden dieses Korridors im Gespräch.