Sebastian Class (von links), Geschäftsführer der Badische Entertainment GmbH, Yannic Meier, Inhaber der Clubs "Mensch Meier" und der Strandbar "Meier’s Beach", sowie Pressebeauftragte Chiara Seger freuen sich auf die Öffnung des Clubs am 2. Juli. Foto: Köhler

Pandemie: "Meier’s Beach" bereitet Öffnung vor / Betreiber erwarten Ansturm

Die lang ersehnte Perspektive für die Clubszene ist da: Ab dem 2. Juli kann im "Meier’s Beach" wieder gefeiert werden. Die Diskothek wurde hierfür generalüberholt, ein umfangreiches Hygienekonzept mit Tests und Abstand gilt es zu beachten.

Lahr - Seit mehr als einem halben Jahr müssen die Lahrer Clubs inzwischen ihre Tore geschlossen halten. Für die Menschen bedeutet dies ein Verzicht auf Ausgelassenheit, Ablenkung und Spaß. Für die Clubbetreiber war es ein langes Bangen um die Existenz. Nun die Perspektive: Ab dem 2. Juli sind im "Meier’s Beach" und in der "Meier’s Hall" wieder lautstarke Partys geplant, wenn auch unter Hygieneauflagen.

"Wir sind ein junges Unternehmen und waren an dem Punkt, wo wir überlegt haben, alles dicht zu machen", berichtet Sebastian Class, Geschäftsführer der Badischen Entertainment GmbH, von den Schwierigkeiten während des Lockdowns. Schließlich habe man sich dafür entschieden, "alles nach vorne" zu investieren, um nach Umbaumaßnahmen ein noch besseres Party-Erlebnis zu ermöglichen.

Aktuell wird das gesamte Haus generalüberholt. Die Baumaßnahmen trage der Vermieter, erklärt Class. In der Tat gleicht das Clubgelände einer riesigen Baustelle. Es scheint kaum vorstellbar, dass dort in etwas mehr als einem Monat wieder Cocktails ausgeschenkt und zu lauter Musik gelacht und getanzt wird.

Yannic Meier, der Betreiber des Clubs, und sein Team haben noch einiges an Arbeit vor sich, bis es dann unter dem Motto "Jetzt erst recht" wieder losgeht, wie Meier erzählt. Bis zu 900 Gäste soll die Diskothek dann aufnehmen können.

75 Tonnen Sand gilt es noch zu verteilen

"Wir hatten zwei Optionen: Entweder zuhause sitzen und heulen oder die Zeit effektiv nutzen", sagt Meier und schildert, was für den Party-Sommer geplant ist. So werde die Strandfläche im Außenbereich vergrößert, um mehr Sitzgelegenheiten zu schaffen. 75 Tonnen Sand gilt es noch zu verteilen.

Eine überdachte Tanzfläche, laut Class "die größte dieser Art in Süddeutschland", soll für ein wetterunabhängiges Cluberlebnis sorgen, sobald sie wieder betreten werden darf. Denn zunächst müssen sich die Gäste auf das Feiern innerhalb ihrer Gruppe und an ihrem Tisch beschränken.

"Wir wollen uns einen Partner suchen, der auch zu unseren Öffnungszeiten die Gäste vor dem Besuch auf das Virus testet", blickt Class auf die Öffnung voraus. So sollen nur Getestete, Geimpfte und Genesene in den Genuss der Clubstimmung kommen. Für die Dauer des Aufenthalts gilt für die Besuchergruppen, sich nicht zu mischen.

Mit "doppelt so viel Security" sowie den Bedienungen werde man darauf achten, dass sich die Gäste an die Regeln halten. Wie bereits im vergangenen Jahr werden am Eingang die Daten der Gäste erfasst. Dafür nutze man die Luca-App.

"Wir sind hier, um Spaß zu verkaufen. Wir wollen, dass die Leute unbeschwert hierher kommen", erklärt Class die umfangreichen Hygienemaßnahmen. Es gehe darum, dass die Gäste sich sicher fühlen.

Großer Ansturm erwartet

Dass es zahlreiche Feierwillige geben wird, daran hat Meier keine Zweifel. "Die Leute haben genug von Netflix, Tinder und Co. Sie wollen wieder raus und was erleben", erwartet der Clubbetreiber und spricht von einem "großen Comeback". Das Programm für den Rest des Jahres stehe bereits fest. "Es gibt dann kein Halten mehr", prophezeit Meier.

Die Planungen gehen dabei bereits über den Juli hinaus. So wird das alte "Mensch Meier" aktuell zu einem neuen Club umgebaut, der "Lux" heißen soll. Dort soll es dann spezifischere Veranstaltungen geben, die spezielle Zielgruppen ansprechen, wie zum Beispiel eine Heavy-Metal-Nacht, berichtet Class.

Der Start hierfür ist im September geplant, wenn auch das nebenan liegende "Fröhlich" wieder öffnen soll. An Freitagen soll es dann den Gästen möglich sein, mit einmal Eintritt zahlen alle Clubs auf dem Gelände besuchen zu können, während samstags die Clubs getrennt voneinander öffnen werden.

Damit dies so läuft wie geplant, muss jedoch zum einen die Entwicklung der Pandemie mitspielen und zum anderen das Konzept auch erst einmal aufgehen. Hierbei sind Class und Meier allerdings guter Dinge. Für die ersten Wochenenden rechnet Class nicht mit vielen Einnahmen. Man baue jedoch damit das "Fundament für die Zukunft", wenn der Vollbetrieb wieder möglich ist. Und darauf warten nicht nur die Clubbetreiber, sondern auch viele Lahrer mit Sicherheit bereits ungeduldig.

Um die Clubszene mehr in das Kulturleben der Stadt Lahr einzugliedern, haben sich Sebastian Class und Yannic Meier bereits mit Kulturamtsleiterin Cornelia Lanz zusammengeschlossen, erzählen sie. Bei diesen Treffen seien "Stilbrüche" erörtert worden. Es ist gut möglich, dass künftig nicht nur typische Clubmusik, sondern auch einmal Klassik aus den Lautsprechern schallt. Auch hierfür bietet sich das neu geschaffene "Lux" an.