Wie kann der ÖPNV verbessert werden? Das war Thema bei der SPD-Sommertour. Foto: Mühl Foto: Lahrer Zeitung

Sommertour: SPD informiert sich bei der SWEG über Themen wie die Taktung

Lahr. Um das Thema ÖPNV ging es bei der SPD-Sommeraktion bei der SWEG. Der Fraktionsvorsitzende Roland Hirsch sprach von "bekannten Verkehrsproblemen", gerade, was B 415 und Geroldsecker Vorstadt betreffe. Um Blechlawinen zu reduzieren, seien ÖPNV-Verbesserungen unerlässlich.

Die Taktung der Busse sei nach EU-Recht auszuschreiben, sagte der SWEG-Vorstandsvorsitzende Johannes Müller. Lahr sei bis 2025 Teil eines Linienbündels, könne daher selbst den Rahmen schaffen. Stadt und SWEG könnten gemeinsam nach Lösungen suchen. Bisher bestehe in Lahr Viertelstunden- und Stundentakt. Änderungen seien politischer Wille, müssten finanzierbar sein. "Wir haben montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr einen Stundentakt. Am Wochenende besteht aber noch genügend Potenzial", sagte Betriebsleiter Wolfgang Bumann zum Hinweis von Stadträtin Diana Frei, am Wochenende sei die Taktung in die Stadtteile kaum vorhanden Den Vorschlag, aufgrund geringerer Auslastung am Wochenende Kleinbusse einzusetzen, sah Bumann skeptisch: "Ökologisch betrachtet machen Klein- und Großbusse keinen Unterschied. Betriebswirtschaftlich sind Kleinbusse aber teurer." Zum besseren Übergang zwischen Bahn und Bus äußerte Müller: "Es wurde schon viel verbessert." Technische Voraussetzungen, um sich via App über drohende Verspätungen zu informieren, seien noch nicht so weit. Das werde noch etwa zwei, drei Jahre dauern.

Bei Ticketpreisen wurde auf Beispiele wie Lörrach und Radolfzell verwiesen. Dort sollen Preise von einem Euro pro Tag getestet werden. Das bedeute zusätzliche Haushalts-Mehrkosten zwischen 200 000 und 400 000 Euro. In den ÖPNV investiert Lahr bisher rund 1,1 Millionen Euro. Müller hält nichts von pauschal einem Euro pro Ticket.

Anreize vor allem für Mehrfachfahrer

"Das könnte zum Eigentor werden", warnte er. Anreize sollten vor allem für Mehrfachfahrer geschaffen werden, etwa als Modell über Vierer- oder Zehnerkarte. Wer den ÖPNV kaum nutze, erhalte seinen Euro pro Fahrt, sollte aber nicht pauschal bezuschusst werden. OB Wolfgang G. Müller erkundigte sich, ob eine Ausweitung von Takt und Tarifen nicht mehr Linien und Fahrzeuge erfordere. Der SWEG-Vorstandsvorsitzende bejahte dies und hielt zur Tarifstruktur fest: "Die Tarife für Mehrfahrer und Schüler schon recht stimmig."

Bei einer Initiative zu Preissenkungen riet er, sich auf Kreisebene mit Verkehrsverbünden und Städten wie Kehl und Offenburg abzustimmen. Einig war man sich, neue Tarife und bessere Taktung zeitgleich zu starten. Stadträtin Stefanie Kremling-Deinert sagte: "Ein gesenkter Preis nützt nichts, wenn nicht der passende Bus fährt."