In Lahr ist es zu einer Massenschlägerei gekommen. Foto: Maier

30 Bewohner der Flüchtlingsunterkunft stehen sich auf Straße gegenüber. Polizei greift im Containerdorf ein.

Lahr - Eine Massenschlägerei bei der Flüchtlingsunterkunft in der Rainer-Haungs-Straße hat in der Nacht zum Mittwoch einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Bei der Schlägerei wurde ein Syrer mit einer Eisenstange verletzt.

Angefangen hatte es mit einem Brandalarm gegen 1.30 Uhr in der Unterkunft auf dem Lahrer Flugplatzgelände, der sich aber kurze Zeit später als Fehlalarm herausstellte, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung  der Staatsanwaltschaft  und des Polizeipräsidiums Offenburg.  Nachdem dazu alle Bewohner das Flüchtlingsheim verlassen hatten und auf dem Gelände standen, sei bekannt geworden, dass ein Mobiltelefon gestohlen worden war.

Während der Sicherheitsdienst versucht habe, die Sache  aufzuklären, kam es zunächst zu verbalen Streitigkeiten, dann zu Handgreiflichkeiten und schließlich zu einer handfesten Schlägerei, berichten Staatsanwaltschaft und Polizei. Als mehrere  Streifenbesatzungen des Lahrer Polizeireviers  in der Rainer-Haungs-Straße ankamen, standen sich etwa 30 Bewohner auf der Straße und zirka 50 auf dem Gelände gegenüber, heißt es weiter.

Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, weitere Bewohner hätten die Streitigkeiten aus der Ferne beobachtet.Die Beamten trennten die streitenden Parteien und schlossen aus diesem Grund das Zugangstor, so Staatsanwaltschaft und Polizei weiter.

Trotz der Verständigungsprobleme hätten die Beamten erfahren, dass es in der vergangenen Zeit immer wieder zu Reibereien zwischen einer algerischen und einer syrischen Gruppierung gekommen sei, so auch am frühen Mittwochmorgen.Nachdem sich die Situation etwas entspannt hatte, stellte die Polizei einen verletzten Syrer fest. Er hatte ein gebrochenes Nasenbein und wurde vom Roten Kreuz versorgt. Die nächtlichen Ermittlungen ergaben laut Staatsanwaltschaft und Polizei, dass ein Unbekannter ihm mit einer Eisenstange ins Gesicht geschlagen hatte. Noch während die Beamten diesen   Sachverhalt abgeklärt haben, hat sich      laut der Presseerklärung im hinteren Teil des Geländes eine erneute Auseinandersetzung entwickelt.

Dabei  hätten sich verschiedene Personen mit selbstgemachten Schlagwerkzeugen aus zerstörtem Zimmermobiliar und faustgroßen Steinen bewaffnet.Mittlerweile, so Staatsanwaltschaft und Polizei weiter, trafen auch die alarmierten Streifen der benachbarten Reviere bis nach Bühl und der Bundespolizei vor der Unterkunft ein. Mehr als 20 Einsatzkräfte  hätten das Gelände betreten, um eine erneute Eskalation zu verhindern.

Dabei sei ein Störer vorübergehend in Gewahrsam genommen. Der polizeiliche Einsatz war gegen 3 Uhr beendet. Die Ermittlungen beim Revier in Lahr dauern an.