Der Lastwagen rammte ein Loch in den Mittelstreifen und kippte so um, dass es auf der A 5 in beiden Richtungen zeitweise kein Durchkommen gab. Foto: Baublies Foto: Baublies

44-Jähriger verursacht mehrere Hunderttausend Euro Schaden. Beide Fahrbahnen blockiert. Folge: Staus ohne Ende.

Lahr - Viel Geduld haben die Autofahrer in und um Lahr am Dienstag gebraucht. Überall staute es sich. Der Grund: Auf der A 5 war ein 40-Tonner in die Mitteilleitplanke gekracht und blockierte beide Fahrbahnen. Viele, die unterwegs waren, wichen über die Bundesstraßen aus. Die Polizei vermutet, dass der Lastwagenfahrer bekifft war.

Eine Stunde auf der B 3 von Lahr nach Friesenheim – gestern war das keine Kunst. Wer aus Lahr raus oder auch rein wollte, hatte schlechte Karten und brauchte mehr als nur starke Nerven. Sowohl die Dinglinger Hauptstraße als auch die Schwarzwaldstraße und die B 3 bis nach Offenburg waren komplett überlastet. Die Nebenstraßen und landwirtschaftlichen Wege rund um Lahr und Friesenheim mutierten zu Ersatzverkehrswegen, oft waren Inlinefahrer auf den Radwegen neben den Straßen schneller als die Auto- und Lastwagenfahrer, die ihrem Unmut durch Hupkonzerte Ausdruck verliehen.

Auslöser für das Verkehrschaos ein 44-jähriger Rheinländer, der auf der A 5 in Richtung Süden kurz nach 10.30 Uhr die Kontrolle über seinen Lastwagen verloren hat. Wie und warum das passieren konnte, steht laut Polizei noch nicht fest. Der 40-Tonner voller Aluminium durchbrach die Mittelleitplanke auf Höhe des Lahrer Flugplatzes, stürzte um und kam letztlich auf der gegenüberliegenden Fahrspur zum Liegen. Weitere Verkehrsteilnehmer wurden nicht in das Unfallgeschehen verwickelt.

Ersten Ermittlungen zufolge könnte der Unfallverursacher unter dem Einfluss von Haschisch hinter dem Steuer seines Lastwagens gesessen sein. Die Auswertung einer erhobenen Blutprobe soll den Unfallermittlern des Verkehrskommissariates Offenburg Klarheit verschaffen.

Ersten Schätzungen zufolge wurden durch den Unfall Schäden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro verursacht. 30 Einsatzkräfte der Feuerwehren Lahr und Offenburg unterstützten die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle und pumpten vorsichtshalber den Diesel aus dem nagelneuen Brummi. Bevor überhaupt mit der Bergung des Monstrums begonnen werden konnte, musste die Ladung raus – das dauerte. Dann wurde die Fahrbahn auf Schäden untersucht. Bei seinem Trip in den Grünstreifen hatte der Lastwagen nämlich ein recht tiefes Loch in den Boden gerammt – das musste ebenfalls so schnell wie möglich wieder aufgefüllt werden. Nur dann, das betonten die Beamten, dürfe der Verkehr dort wieder normal vorbeigeführt werden.

Daher war die A 5 lange komplett gesperrt, mehr als elf Kilometer lang reihten sich Autos und Lastwagen hintereinander auf. Später wurde die Fahrbahn in Richtung Süden teilweise wieder freigegeben. In Richtung Norden gab es kein Durchkommen. Erst in den späten Abendstunden kehrte so etwas wie Normalität auf die Autobahn zurück.