Der Sommer 2018 war heiß und machte die Landesgartenschau teurer. Foto: Braun

Abrechnung: 24 Millionen Euro Zuschüsse / Stadt Lahr trägt vier Fünftel aller Kosten

Lahr - Unter die Landesgartenschau ist ein Schlussstrich gezogen. Die Schau mit allen Investitionen drum herum hat laut OB Markus Ibert 113,6 Millionen Euro gekostet. Davon gab es 24,4 Millionen Zuschüsse und 89,2 Millionen musste Lahr selbst tragen.

Viele Maßnahmen hätten auch ohne Landesgartenschau vorgenommen werden müssen

Im Gemeinderat wurde am Montagabend die Schlussabrechnung von der Verwaltung vorgestellt. OB Ibert nannte die Schau "hervorragend". Sie sei ihr Geld wert gewesen. Der Nutzen werde langfristig die Kosten überwiegen.

Die Abrechnung sei allerdings "eine schwere Geburt" gewesen. Kostenklarheit sei dabei wichtig gewesen und Transparenz sei vor Schnelligkeit gegangen. Nun sei "alles sauber abgerechnet", es liege alles auf dem Tisch, betonte Ibert.

Entsprechend der Abrechnung hat die Stadt für das Gesamtprojekt 113,6 Millionen aufgewendet. Darin enthalten sind neben dem Gelände, den großen Hallen im Bürgerpark, der Ortenau-Brücke und der Durchführung der Ausstellung viele weitere Bauten, die rund um die LGS entstanden sind.

Etwa die Sanierungen von Wohngebäuden im Kanadaring (über die Stadt-Tochter Wohnbau), das Tonofenmuseum, der Bahnhofsvorplatz, Sportanlagen, die Kita im Bürgerpark und anderes mehr. Alleine diese letztgenannten Punkte verschlangen rund 44,5 Millionen Euro.

Aus Landestöpfen hat Lahr für viele Projekte direkte und indirekte Zuschüsse von insgesamt rund 20 Prozent bekommen. Das entspricht insgesamt 24 Millionen Euro. Viele Maßnahmen hätten auch ohne Landesgartenschau vorgenommen werden müssen, hieß es mehrfach.

"Groß angelegtes Stadtentwicklungsprogramm"

Die LGS sei ein "groß angelegtes Stadtentwicklungsprogramm" gewesen, wurde betont. Redner aller Fraktionen äußerten sich zu den finalen Zahlen. Nahezu alle würdigten die Schau und die Investitionen in die Zukunft der Stadt.

Das Geld sei gut angelegt. Manfred Himmelsbach (AfD) hingegen kritisierte die Abrechnung. Wir werden über die Ansichten der Fraktionen zur Schau und den Zahlen noch berichten.

Weshalb im Seepark seit Jahren Wasser aus dem Stegmattensee versickert, ist laut OB Ibert geklärt. Ein Gutachter habe festgestellt, dass die Dämme des Sees zu schlecht ausgeführt worden seien. Dort gehe Wasser verloren. Doch der Schaden sei zu reparieren, meine die Stadt. Nun gehe es darum, die Sache rechtlich zu klären.

Möglicherweise würde es aber von der Gegenseite weitere Gutachten geben, so Ibert. Man werde die Haftungsfrage klären. Es muss vorerst weiter nachgepumpt werden. Die Stadt werde mit dem Landratsamt wegen der nötigen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme sprechen.