Landrat Frank Scherer (von links), Schulleiter Bernd Wiedmann und der Lahrer Baubürgermeister Tilman Petters stießen auf den Neubau an, in dem 300 Schüler untergebracht werden sollen. Foto: Schabel

Richtfest: Gewerbliche Schulen Lahr erhalten neues Gebäude in der Tramplerstraße

Lahr - Der Rohbau für ein neues Gebäude der Gewerblichen Schulen ist fertig, am Montag wurde das Richtfest gefeiert. Der Kreis investiert 12,7 Millionen Euro für den Ersatzneubau, der für Schüler und Lehrer große Erleichterungen verspricht.

Von einem Ersatzneubau ist die Rede, da es darum geht, das in die Jahre gekommene Gebäude der Schul-Außenstelle zu ersetzen. Das befindet sich neben dem Hallensportzentrum, ist also durchaus einen kleinen Fußweg vom Hauptsitz der Gewerblichen Schulen in der Tramplerstraße entfernt. Dieser Fußweg fällt weg, wenn das neue Gebäude wie geplant zum Schuljahresbeginn 2022/23 in Betrieb genommen werden kann.

Dann werde vieles leichter, auch das Erstellen der Einsatzpläne für die Lehrer, sagte Schulleiter Bernd Wiedmann beim Richtfest. Die gesamte Schule werde profitieren, zumal zwischen dem Hauptgebäude und dem Neubau ein Platz mit "Campus-Charakter" entstehen werde, auf dem die Schüler sich gern aufhalten werden, wie Wiedmann überzeugt ist. Der Schulleiter sagte, dass es gut geklappt habe, den Neubau beim laufenden Schulbetrieb hochzuziehen, auch wenn es bisweilen laut gewesen sei. Doch bei ihren Prüfungen hätten die Schüler Ruhe gehabt.

Träger ist der Ortenaukreis, für den der Ersatzneubau eine wichtige Investition in die Zukunft ist, wie Landrat Frank Scherer betonte. Seit 2013 habe man 41,6 Millionen Euro in die Sanierung der Kreisschulen investiert, mehr als jeder andere Landkreis in Baden-Württemberg. "Wir geben nicht nur Geld für Krankenhäuser aus", bekräftigte Scherer. Der Neubau der Gewerbeschule Lahr mit 12,7 Millionen Euro sei dabei ein Leuchtturmprojekt. Die zeitgemäßen Räume könnten flexibel und bedarfsgerecht genutzt werden. Mit den Aufenthaltszonen entstehe eine offene und kommunikative Schule mit guten Lernbedingungen. Das Flachdach werde begrünt, eine Photovoltaikanlage werde Strom für die eigene Nutzung erzeugen. Trotz der Pandemie liege der Bau im Zeitplan, gleichwohl machten sich Lieferschwierigkeiten bemerkbar, so der Landrat. Deshalb werde es "sportlich", rechtzeitig im Sommer 2022 fertig zu werden.

Der Lahrer Baubürgermeister Tilman Petters lobte besonders die gelungene Architektur des Gebäudes, das aus zwei miteinander verbundenen Baukörpern besteht, der eine zweigeschossig, der andere dreigeschossig. Er sei selbst Mitglied der Jury gewesen, die sich für den Siegerentwurf entschieden habe, so Petters. Der erste Preis und damit der Planauftrag ging an Schätzler Architekten aus München. Petters sagte, dass im Neubau Schüler ausgebildet werden, die später viellicht einmal selbst solche Gebäude entwerfen.

Nach dem Richtspruch stieße die etwa 30 Gäste – darunter einige Lahrer Mitglieder des Kreistags – auf den Neubau an.

An der ältesten Gewerbeschule im Ortenaukreis, deren Geschichte bis in das Jahr 1809 zurückreicht, lernen 1209 Schüler in 53 Klassen. Es gibt Ausbildungssparten wie Metalltechnik, Elektrotechnik, Grafik-Design, Körperpflege (Friseure), Drucktechnik oder Fahrzeugtechnik. In dem Neubau, der eine Bruttogrundfläche von 4300 Quadratmetern hat, werden 300 Schüler untergebracht.