Lahr - Seit mehreren Wochen testen sich die Kinder der meisten Lahrer Kitas zweimal wöchentlich selbst auf das Corona-Virus. Bisher hat es kein positives Ergebnis gegeben, teilt die Stadtverwaltung mit.
"Auch wenn die Inzidenzen derzeit glücklicherweise niedrig sind, ist Corona nicht vorbei und die Tests geben allen Beteiligten in den Kitas Sicherheit", sagt auf LZ-Nachfrage Senja Töpfer, die Amtsleiterin Schulen und Soziales. Die Tests sollen nun bis zu den Sommerferien fortgeführt werden, dann werde die Stadt gemeinsam mit den anderen Kita-Trägern und Eltern entscheiden, wie es damit weitergeht.
Das Wichtigste: Positive Ergebnisse seien der Stadt seit Beginn der Selbsttests nicht bekannt geworden, auch keine falsch-positiven, heißt es aus dem Rathaus.
80 Prozent der Eltern müssen einwilligen
In Ortenauer Kitas gibt’s keine Plicht zum Testen – deshalb machen die Kinder in den Lahrer Einrichtungen es nur, wenn ihre Eltern damit einverstanden sind. Sämtliche Lahrer Kitas hatten die Mütter und Väter danach befragt – mit durchaus erfreulichem Ergebnis, aus Sicht der Stadt: Nur bei fünf Lahrer Kitas sei bei der Elternumfrage die 80-Prozent-Mehrheit nicht zustandegekommen, die die Stadt zur Bedingung für die Test-Teilnahme gemacht hatte. Diese meist kleineren Einrichtungen hätten sich daher bei den Tests ausgeklinkt. "Alle anderen Kitas sind in das Thema eingestiegen, die großen Träger machen alle mit", teilt die Stadt auf LZ-Nachfrage mit. Insgesamt gibt es in Lahr 33 Kitas.
Das Konzept sieht vor, allen Kitas in der Stadt kostenfreie Speicheltests für zwei Tests pro Kind in der Woche zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung ist eine Selbstverpflichtung der Einrichtungen, wonach sich auch alle Mitarbeiter testen lassen. Zudem müssen eben 80 Prozent der Eltern ihre Einwilligung geben. Dann werden die Speichel-Selbsttests von den Kindern selbst im vorderen Mundraum angewendet.
Sorgen um ihren Nachwuchs brauchen sich Väter und Mütter dabei nicht zu machen, wie Sabine Grothe, Leiterin der Kita Schießrain, bei einem Pressetermin betonte. Die mit 144 Kindern größte Kita der Stadt hatte den Vorreiter gespielt, dort wurde in Lahr zuerst getestet. "Die Kinder haben die Testungen spielend aufgenommen und sind eher traurig, wenn sie nicht mitmachen dürfen", berichtete Grothe.
Infektionsketten können mit Tests frühzeitig erkannt werden
Einige Kitas hätten gebeten, eine Erprobungsphase zu erhalten, die nach Rücksprache mit den Einrichtungen bis Ende Juni laufe, so die Stadtverwaltung. Dann stehe fest, welche Kitas die Tests bis zur Sommerpause weiter fortführen, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus.
Man habe Schulungen in den Kitas ausgeführt, die Erfahrungen seien "soweit gut", so die Stadt. Jedoch sei es in Zeiten niedrigerer Inzidenzen schwieriger, "die Akzeptanz der Testungen hoch zu halten".
Markus Ibert: "Die Testungen sind nach wie vor ein Mittel, frühzeitig Infektionsketten zu erkennen und deswegen haben sie auch bei niedrigen Inzidenzen nicht ihre Berechtigung verloren. Ich appelliere an alle, weiter vorsichtig zu sein und sich testen und impfen zu lassen."