Konzert: Big Band "W" brennt bei Feier zum 30. Geburtstag ein musikalisches Feuerwerk ab
Die Big Band "W" hat ihren 30. Geburtstag gefeiert. Unter dem Motto "Flower & Power" rockte die Gruppe das Publikum auf der Landesgartenschau. Es war das dritte Konzert zu diesem Anlass.
Lahr. Die Formation setzte am Sonntagabend einmal mehr eine überraschende Duftmarke. Jazzfreunde und Liebhaber von Swing und klassischen Big-Band-Klängen mussten sich aber bis zur Zugabe gedulden.
Für ihren Auftritt auf der Landesgartenschau hat die 1988 von Karl Otto Bäder gegründete Big Band ein exklusives, ganz auf die Ära der Blumenkinder zugeschnittenes Programm aufgelegt. In bunten Batikhemden feierten Hanjo Gißler und seine Truppe die Ära von Woodstock. Als Krönung des unter dem Motto "Flower & Power" stehenden Konzerts servierte die Big Band "W" im zweiten Teil des Abends eine mitreißende Hommage an das Musical "Hair". In den Mittelpunkt rückten dabei die durch Joshua Wiedemer und Rainer Lenz verstärkten "W-Sisters", die am Sonntag eine immer wieder lustvoll überschäumende Performance ablieferten. Die Big Band "W" wartete mit einem konzertant komprimierten, letztendlich aber überzeugenden Extrakt auf, das nicht nur mit stehenden Ovationen der gut 600 Zuhörer belohnt wurde. Die Big Band stellte auch die gut fünf Wochen zurückliegende Aufführung von "Hair" auf der LGS in den Schatten. "Aquarius" und "Let the Sunshine in" markierten die Eckpunkte eines ungemein schwungvollen Medleys, dass neben einem guten Dutzend Songs auch die essenziellen Botschaften von "Hair" transportierte. Eine Klasse für sich war nicht nur die Performance von Isabel Haist und ihren Schwestern Angela, Claudia und Monika Wiedemer, Monikas Sohn Joshua und Rainer Lenz. Auch die Big Band selbst glänzte mit rockigen Riffs und satten Bläsersätzen, mit psychedelischen Einschüben, die eine wunderbare Aura kreierte.
Genau hier setzte auch der erste Teil des Abends an. Die Big Band "W" startete mit "Hush" von Deep Purple durch. Hanjo Gißler beschwor den Geist von Woodstock, legte Songs von "Blood, Sweat & Tears" nach, führte die Big Band auf einen Pfad, der überraschend swingend den Spuren von Jimi Hendrix folgte. Songs von Stevie Wonder und Dusty Springfield umrahmten "All Mightyness", eine Komposition von Karl Otto Bäder aus den 1970er-Jahren.
Mit "Hair" schäumte die Stimmung vor der großen Bühne im Seepark dann endgültig über. "Sing, Sing, Sing", ein kraftvoll durchschwingender Klassiker von Benny Goodman, leitete dann die Zugabe ein, in der noch einmal ein rauschhaftes "Let the Sunshine in" aufblühte.