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Gemeinderat gibt Startschuss auf dem Roth-Händle-Areal / Neue Nutzung geplant

Lahr - Das historische Areal der früheren Tabakfabrik von Roth-Händle wird überplant und soll bald mehr Platz für Wohnungen und Büros bieten. Der Gemeinderat stimmte dem Start für das Bebauungsplanverfahren einhellig zu –  mit klaren Wünschen.Endgültig entschieden, wie neue Gebäude auf dem 6,3 Hektar großen Areal einst aussehen werden, ist noch nichts.

Gemeinderat stimmt für einen Bebauungsplan

Doch der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag die Richtung klar vorgegeben. Ein Investor darf sich Gedanken darüber machen, wie er das geschichtlich geprägte Areal der früheren Kaserne und späteren Tabakfabrik bebaut werden könnte.

Der Gemeinderat stimmte der Aufstellung eines Bebauungsplans zu. Doch die Ratsmitglieder haben schon jetzt mehrere Wünsche an den Interessenten, wurde deutlich.
Zum einen sollen die geplanten drei neuen Bauten an den Fassaden und auf den Dächern möglichst begrünt werden.

Denkmalschutz wurde nicht immer beachtet

Außerdem sollen die bestehenden Bäume in diesem Quartier möglichst alle erhalten werden, vor allem die teils sehr alten, großen Bäume. Außerdem sollten die historischen Gebäude nach Möglichkeit in ihrem Äußeren erhalten bleiben, um den Charme dieser einst vom Militär genutzten Objekte zu erhalten, hieß es im Gemeinderat.

Allerdings, so gab SPD-Stadtrat Roland Hirsch zu bedenken, sei der Denkmalschutz in der Vergangenheit nicht immer hoch im Kurs gestanden, als es bei der Umnutzung von der Kaserne in eine Tabakfabrik bauliche Veränderungen gab. »Roth-Händle hat da nicht viel auf den Denkmalschutz geschaut«, gab er zu bedenken. Verbindende Zwischenbauten seien einfach praktisch zwischen die bestehenden historischen Gebäude gepackt worden, das sei deutlich zu sehen.

Und auch das große »Glaskasten«, der an die Werderstraße grenze, sei nicht wirklich erhaltenswert, sondern vielmehr »eine Katastrophe«, wie Hirsch meinte. Überhaupt solle man dem Investor bei den Planungen nicht zu viele Knüppel zwischen die Beine werfen und ihm das Projekt »vernixen«, betonte der SPD-Fraktionssprecher.

Erhalt der Bäume sei für die Freien Wähler wichtig

Annerose Deusch (Freie Wähler) betonte den Erhalt der großen, das Areal prägenden Bäume als wichtigen Punkt für ihre Fraktion. Es müsse alles getan werden, um die stattlichen Riesen zu erhalten, fand sie und bekam dafür Unterstützung auch bei anderen Fraktionen im Rat.

Jürgen Durke (Linke/Tierschutz) freute sich über die Verdichtung auf diesem Areal. Man müsse höher bauen, so unterm Strich Platz und damit Natur sparen und die Innenstadt insgesamt verdichten, statt ständig neue Baugebiete vor den Toren der Stadt auszuweisen, forderte er.
Ein neuer Bau für Büros, der auf dem Platz der heutigen Kantine entstehen soll, könnte zweieinhalb-geschossig werden, mit einem Staffelgeschoss.

Die Pläne

Hinter dem Projekt stehen die Brüder Christian und Michael Wilhelm. Sie planen an der  Westflanke des Carrés  bis zu 70 Wohneinheiten. Der heutige wuchtige Industriebau im Süden soll als Standort für betreutes Wohnen komplett neu gestaltet werden, mit  rund 65 Wohneinheiten, die besonders groß gestaltet werden könnten.