Volles Haus beim Weihnachtskonzert des Polizeichors Lahr in Langenwinkel
Von Marion Haid
Lahr. Das Weihnachtskonzert des Polizeichors hat Tradition. Am Sonntag war es wieder so weit. Doch gab es einige Neuerungen: Premiere am Dirigentenpult feierte Mathias Baier, und erstmals wurde die Kirche der Freien Evangeliums-Christengemeinde als Konzertsaal gewählt.
Mehr als 1000 Plätze bietet die Kirche, die für das Konzert auch alle benötigt wurden. Bis ins Foyer standen die Zuhörer, einige Stühle wurden sogar noch auf der Seite kurzfristig dazugestellt. Herzlich willkommen waren die Sänger und Musiker in Langenwinkel, auch wenn Pastor Viktor Binefeld, der aus Russland nach Deutschland kam, etwas erstaunt war, als die Polizei bei ihm anklingelte, um Weihnachtslieder in der Kirche seiner Gemeinde singen zu wollen. Wenn in Russland die Polizei bei solch einem Singen von Weihnachtsliedern vorbeigekommen wäre, seien die Gäste in der Regel geflohen, erzählte er.
Gelungenes Debüt von Mathias Baier
Feierlich eröffnete das Bläserensemble mit dem "Marche" von Jean-Baptiste Lully das fast zweistündige Konzert. Mathias Baier hatte im September den Taktstock von Helmut Meier, der 20 Jahre Dirigent war, übernommen. In knapp drei Monaten bereitete er das Konzert mit neuen weihnachtlichen Weisen, aber auch Altbewährtem aus dem Repertoire des Chors vor. Exakt und dynamisch agierten die Sänger, jubilierend im Forte, aber auch besinnlich im Piano. Den ersten Teil des Konzertes widmete der Polizeichor gefühlvollen und traditionellen Weihnachtsliedern. Besinnlich erklang "Adeste Fidelis". In Beethovens "Hymne an die Nacht" spielte der Chor mit dem Wechselspiel eines gefühlvollen Pianos und einem kraftvollen Forte.
Traditionell und wunderschön ertönte "Es ist ein Ros’ entsprungen". Im Mittelteil erklangen "Weihnachtsglocke" und die "Hohe Nacht der klaren Sterne" mit einem stimmungsvollen "Stille Nacht". Mit "Winterwunderland" machte der Polizeichor einen Schritt hin zu modernen Christmassongs. Im letzten Teil beendete er gefühlvoll mit "Heilige Nacht" und dem Wunsch nach „Friede auf Erden“ das Konzert.
Dazwischen sang der Deutsch-Russische Chor, der auf einige Sängerinnen wegen einer Grippeerkrankung verzichten musste, mit ihrer Dirigentin Tatjana Hofmann. Nach "Singt Halleluja" erklangen drei russische überlieferte Weihnachtslieder voller Melancholie und Sehnsucht. Dem Geschehen vor 2000 Jahren in Bethlehem näherten sich sechs Sänger der Freien Evangeliums-Christengemeinde mit modernen Bearbeitungen, besinnlich und gefühlvoll.
Dazwischen spielten das Bläserensemble des Musikvereins Ottenheim unter der Leitung von Roland Gutbrod das "Halleluja" aus Händels "Messias", spielten ein flottes "Jingle Bells", den Bach-Choral "Jesus bleibet meine Freude" und "Trumpet Tune & March" von Jeremiah Clarke. Da stimmungsvolle Konzert, für das alle Akteure langanhaltenden Applaus ernteten, endete mit dem gemeinsam gesungenen "Tochter Zion". Die Spenden gehen an den Verein "Einfach helfen" und das Lahrer Rehabilitationszentrum "Betesda".