Bewährter Wanderführer: Eberhard Stulz (links) zusammen mit den Teilnehmern der ersten Wanderung auf dem Wickertsheimer-Weg – hier an der Stele beim Rosenbrunnen Foto: Breuer

Eberhard Stulz führt durch die Stadt und über den Schutterlindenberg

Lahr (cb). Rund 60 interessierte Lahrer hatten sich am Sonntagmorgen beim zukünftigen Stadtmuseum an der alten Tonofenfabrik eingefunden, um gemeinsam mit Eberhard Stulz den Wickertsheimer-Weg erstmals offiziell zu begehen.

"Dass so viele gekommen sind, hat mich jetzt überrascht. Damit hätte ich nie gerechnet." Eberhard Stulz staunte. Rund 60 Interessierte standen in der Kreuzstraße vor der Tonofenfabrik. "Ich hätte maximal mit zehn gerechnet", sagte der Initiator des Wickertsheimer-Wegs.

Stelen an den 34 Stationen

Umso begeisterter machte er sich um 9.30 Uhr auf den Weg, führte seine Begleiter von einer Stele zur nächsten, erklärte und berichtete, erzählte Anekdoten, die ihm zugetragen wurden, als er sich mit alten Lahrern über die Motive unterhalten hat.

Die 34 Stelen und eine Tafel, die von Privatleuten, Einrichtungen und Institutionen gesponsert wurden, sind nicht, wie man vielleicht erwarten würde, mit ausführlichen Informationen über das Motiv ausgestattet. Im Gegenteil. Walter Caroli hat sich für jedes Bild einen aussagekräftigen Satz oder aber ein Schlagwort überlegt, das die Betrachter dazu bringen soll, über den Hintergrund nachzudenken oder sich über die Stadtgeschichte schlau zu machen. So beispielsweise am "Wolkenkratzer", dem einzigen Platz, an dem keine Stele steht, sondern eine Tafel an der Wand hängt, auf der unter dem Blick in die Mühlgasse steht: Klatsch und Tratsch am Wolkenkratzer.

"Das ist ja heute noch so, wenn man nur mal an Weihnachten beim Wolkenkratzer denkt", sagte Stulz. Eine Stele auf dem Schutterlindenberg trägt den Hinweis: "Wo heute Wein wächst, wuchs früher Getreide." Was durch das Motiv belegt wird.

Sechs Kilometer lang ist der Rundwanderweg. Wer nicht so weit laufen will oder kann und es lieber kürzer mag, kann auch die gut zwei Kilometer lange Route durch die Innenstadt nehmen. Das Ende des Wegs ist beim Café Süßes Löchle. So wie schon der Startpunkt, der eine Verbindung zum zukünftigen Stadtmuseum sein soll, hat auch der Endpunkt einen Sinn. Stulz möchte damit auf das denkmalgeschützte Kleinod der Stadt hinweisen, in dem auch immer wieder wechselnd Wickertsheimer Bilder hängen.

Am Ende der Tour gab es gestern einen kleinen Umtrunk, zu dem der Trägerverein des Cafés "Süßes Löchle" eingeladen hatte.

INFO

Flyer

Der Flyer mit dem Rundwanderweg liegt bei den bekannten Stellen der Stadt aus und kann dort kostenlos mitgenommen werden. Auf dem Flyer sind neben Informationen über den Kunstmaler Wilhelm Wickertsheimer auch die 35 Stelen auf einem Plan verzeichnet, die Lahr aus dem Blick eines Malers zeigen.