Dreistöckiges Bürogebäude des neuen Gebäudekomplexes vom E-Werk steht im Rohbau. Sieben Millionen Euro Kosten.
Lahr - Klirrend zerschellt das Weinglas am Boden. Die Zimmerleute haben ihre Einweihungsrede gehalten. Nun steht das dreistöckige Bürogebäude des neuen Gebäudekomplexes vom E-Werk im Rohbau.
Bei der Führung merkt man dem Architekten Michael R. Schaible einen gewissen Stolz an, wenn er sagt: "Hier sehen Sie ein Stück gebaute Energiewende". Eine hohe Energieeffizienz werde erreicht, denn nicht nur modernste Gebäudedämmung, sondern auch die geplante Geothermie und die Photovoltaik-Anlagen, die auf der Dachterrasse angebracht werden, sollen dafür sorgen. 28 bis 30 Einfamilienhäuser hätten auf dem Gesamtareal Platz, erklärt Schaible, um den Gästen des gestrigen Richtfests eine Vorstellung von den 3800 Quadratmetern des Gesamtareals zu geben.
Hinzu werden noch zwei Hallen kommen, die den Fuhrpark, die Haustechnik, das Lager für die Zählertechnik und die Prüfstelle für Elektrizitätsmessgeräte beherbergen werden. Das neue Bürogebäude wird mehr als 50 Mitarbeitern Platz bieten. Die Größe der Büroräume lässt sich jederzeit ändern. In einem Jahr sollen sie bezugsfertig sein.
Die Neubauten sind nötig, weil das E-Werk Mittelbaden nicht nur Effizienzstandards und dem Klimaschutz gerecht werden will. Das alte, aus den 1930er-Jahren stammende Gebäude an der Dreyspringstraße ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr sanierbar, so das Unternehmen. Es wird rückgebaut werden, sodass hier Platz für Neubauten und damit für die Fortentwicklung des Stadtgebiets frei wird.
In seiner Rede zum Richtfest verkündete Ulrich Kleine, Vorstand des E-Werks Mittelbaden, stolz: "Die Bundesnetzagentur hat uns heute eine 100-prozentige Effizienz unseres Netzbetriebes bestätigt". Das ist eine betriebswirtschaftliche Umschreibung dafür, dass der Netzbetrieb im Vergleich zur Konkurrenz in Kosten und im Preis den von der Netzagentur errechneten Idealwerten entspricht.
Die Investition des E-Werks Mittelbaden von mehr als sieben Millionen Euro in den Neubaukomplex hatte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller im Blick. Er wertete sie als klares Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Lahr und damit zu seinen Wurzeln. Sie sei genauso wichtig wie der Bürgerstolz, der sich in der Verschönerung der Innenstadt widerspiegele, oder der wirtschaftliche Beitrag, den heimische Unternehmen zum Gedeihen der Stadt beitrügen. Das E-Werk betreibe mit dem Neubau auch eine Modernisierung nach innen. Mit den neuen Räumen hätten die Mitarbeiter Anteil an der Entwicklung. Er hoffe, so wie jeder Bauherr, dass das Gebäude noch vor Oktober 2014 fertig werde, so Müller als Aufsichtsratsvorsitzender.
Schaible ist optimistisch. Wenn die Wetterbedingungen für das Trocknen des Rohbaus stimmen, könne man in den nächsten drei Wochen den Innenausbau beginnen.