"The Oriental Voodoo Conference" ließ beim Konzert im Schlachthof mit einem ungewöhnlichen Instrument aufhorchen: Matthias Ambs (links) spielte eine türkische Saz anstelle einer E-Gitarre. Den Bass spielt Andreas Schmid. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: "Oil", "Oriental Voodoo Con­ference" und "The Mates" überzeugen

Drei Bands haben im Schlachthof mit gradlinigem und schnörkellosem Rock überzeugt. "Oil", "The Oriental Voodoo Conference" und "The Mates" begeisterten die zahlreichen Besucher.

Lahr. "Oil" besteht aus den Lahrer Rocklegenden Gert Endres (Gitarre/Gesang) und Marc Vetter (Drums/Gesang), die Rainer Jauch (Bass) ergänzt. Sie begannen erst gegen Mitternacht als dritte Band. Was schade war, denn "Oil" besteht zu zwei Dritteln aus Mitgliedern der Band "Scaramouche", die – nicht nur in Lahr – in den 1980er- und 1990er-Jahren für Furore gesorgt hatten. Das Trio spielte gradlinigen Rock, der bei den Besuchern im Schlachthof sehr gut ankam. Die dreiköpfige Formation war in der gesamten Performance ausgesprochen souverän. Was sicher an der jahrzehntelangen Bühnenerfahrung der Musiker liegt.

Frank Vetter und Kai Escher als Gäste

Später ergänzten Frank Vetter und Kai Escher (beide ebenfalls ehemals "Scaramouche") das Trio. Das Quintett war dann noch einmal eine Nummer für sich. Der Rock war "straight", also gerade und schnörkellos, garniert mit einigen exzellenten Soloeinlagen.

"The Oriental Voodoo Conference" war davor ebenfalls als Trio aufgetreten. Die Besetzung wäre ebenso klassisch für ein Rocktrio gewesen, wenn nicht der Sänger Matthias Ambs eine Saz, ein türkisches Saiteninstrument, anstelle der Solo- und Rhythmusgitarre verwenden würde. Ambs setzt das für eine Rockgruppe doch sehr ungewohnte Instrument als vollwertigen Ersatz einer E-Gitarre ein. Der Stil ist ein Crossover aus europäischem, soliden Rock mit orientalischen Anleihen. Harald Wendle (Drums) und Andreas Schmid (Bass) sorgten für den Beat. Schmid übernahm mit dem Bass teilweise den Part der Rhythmusgitarre, wenn Ambs gekonnte Läufe auf seinem Instrument hinlegte. Nach den Reaktionen der Besucher, die hier richtig mitgingen, war das Trio um den Emmendinger Saz-Spieler der Hit des Konzerts.

"The Mates" hatten den Abend eröffnet. Hier war die Besonderheit, dass das Trio mehrere Keyboards einsetzte. Die Band um Sänger Achim Nieske heizte im von Anfang an gut gefüllten Schlachthof ordentlich ein. Das Trio bot Rock mit einem deftigen Beat, aber auch sanftere Melodien. Ungewohnt war, dass Stefan Bläsi am Keyboard und Drumcomputer eine Doppelfunktion hatte, die durch klassische Gitarrensoli von Hans-Peter Biegert gut ergänzt wurden.

Den Auftritt von "Oil" begleiteten Maik und Pirmin Styrnol mit ihren Kameras. Der Auftritt des Trios wird Teil des Dokumentarfilms über die frühere Lahrer Band "Scaramouche", an dem die beiden Brüder arbeiten. Gert Endres und Marc Vetter spielten früher ebenfalls bei "Scaramouche".